16.11.2017, 15:49
(16.11.2017, 14:25)Don Cat schrieb: Wer mich kennt, weiß, dass ich gegen Unterdrückung, Chauvinismus und "-ismen" geglicher Art bin, ob gesellschaftlich, politisch oder religiös.
Dennoch kann ich nicht erkennen, warum ein krisengebeutelter Spielwarenhersteller nicht etwas auf den Markt bringen darf, das weder gewaltverherrlichend ist, noch gegen Sitten, Geschmäcker oder Pietäten verstößt.
Es ist eine Plastikpuppe, welche gekleidet ist, wie es zig Damen im nahen und mittleren Osten, in Afrika, Indonesien oder den USA sind. Kurz: Ein Abbild unserer Gesellschaft, über die es natürlich terfflich zu diskutieren gilt, nicht über die Puppe selbst.
Die adrette Barbie im Mini ist auch ein Abbild unserer Gesellschaft.
Kein aufgeklärtes westliches Mädchen wird in ihrem Selbstvertrauen oder Überzeugungen erschüttert durch diese Puppe, sie spielt schlichtweg nicht mit ihr und die Eltern kaufen sie nicht.
Ich schätze Frau Keller, doch hier eifert sie etwas bewusst, was nicht zuletzt dem Bekanntheitsgrad und der Karriere dient.
Frau Keller: Moderne Frauen wollen nicht bevormundet werden. Sie prangern doch auch kein Kopftuch/Stoffhersteller an ... Ihre Empörung hat so etwas marktscheierisches, was mich auch an's Mittelalter erinnert. Die Assoziation Kopftuch - Steinewerfer entspricht eigentlich nicht Ihrem Niveau, oder?
Die wahren Probleme sind Armut und mangelnde Bildung/Aufklärung und Intolleranz in den Ländern, in denen Gewalt, Unterdrückung und Terror unter dem religösen Deckmäntelchen geschürt werden.
Unsere Intolleranz und gekünstelte Empörtheit gegenüber einem US-Spielwarenhersteller trägt nicht zur Lösung bei.
Im Umkehrschluss müssten auch militärischen Spiele aller Art verbannt werden - was unsinnig wäre und deshalb nicht geschieht.
Bevor ihr so herumkrakelt und der Kelle die Stange haltet , macht euch erst mal schlau, wie viele gebildete Frauen es weltweit gibt, die gerne und freiwillig Kopftuch tragen.
Ich persönlich finde das reichlich dämlich und hat auch sicher nichts in deutschen Amtstuben oder Klassenzimmern zu suchen. Aber warum lasst ihr nicht die muslimischen Mädchen mit der Kopftuch-Barbie spielen, solange der Papa kein Islamist ist.
PS Religiöse Symbolik bei Sport-Idolen sind ebenfalls nichts neues, siehe z.B. Muhammad Ali oder jeden BL-Deppen, der sich vor Einlaufen auf den Platz bekreuzigt.
Ich fang mit dem Ende = PS an.
Dass Fußballprofis die aller größten Herdentiere sind, dürfte mittlerweile klar sein. Wenn sich ein exponierter Spieler wie Messi, Neymar oder XY die Ohrläppchen wegschneiden lassen würde, dann könntest du das zwei bis drei Wochen später auch im heimischen Stadion in der Bundesliga sehen, und zwar nicht vereinzelt. Da trifft für viele BB's treffende Feststellung zu: Wenn du in ein Ohr reinschaust, schaust du aus dem anderen wieder raus.
So, zum Inhalt an sich. Ich kann nur sagen: Misstraue dem Kulturrelativismus. Zumal dem, was da wieder mal - was und wann eigentlich nicht - von den Amis rüberschwappt.
Das Niveau, auf dem sich die Diskussion dort bewegt, ist das einer 12-seitigen Seminararbeit.
Ich hab mir mal einen Link aus Kelles zugegeben polemischer, aber in meinen Augen berechtigtem Kommentar in der WELT, näher angeschaut. Von Kelle selbst halte ich nicht viel, sie ist mir zu katholisch, zu konservativ. Aber auch so jemand kann mal recht haben, und zwar richtig recht.
Voilà:
Muslime sind die echten Feministen
Zitat:Frauen, die einen Hijab tragen, haben sich von dem männlichen und gesellschaftlichen, urteilenden Blick befreit. Die Frauen von Free the Nipple haben es nicht. Sie stecken tief in einer männlichen Welt und glauben, dieser Trend wird ihnen Respekt verschaffen.
Deswegen bitte ich meine Free-the-Nipple-Kolleginnen, einen Blick auf unsere muslimischen Schwestern zu werfen und mit ihnen gemeinsam einen Feminismus zu kreieren, der den weiblichen Körper als Tempel und nicht als Spielzeug betrachtet.
Das ist der vorletzte und vor-vorletzte Abschnitt dieses abstrusen Pamphlets. Du solltest es mal ganz lesen. Zusammen mit der Überschrift.
Diese Mizzi ist übrigens gerade mal 23 Jahre alt und
Zitat:Her passions include human rights and social justice, playing music, hot yoga and enjoying the company of the people in her life. When she is not writing and reading, Gabby loves watching Quentin Tarantino movies and New Girl with her puppy, Kevin.
Aha, sie genießt das Zusammensein mit Menschen auf und schaut gerne Tarentino-Filme an, mit Kevin, ihrem Welpen. Ja, das ist ein Hund. Und manchmal trägt sie Hidschab, manchmal nicht.
Ja, das passt zur Überschrift ihres Blogs: "Muslime sind die echten Feministen".
Ach, das Leben ist schön.
PS: Huffington Post Deutschland ist eine eher konservative Online-Zeitung. In den USA soll sie linksliberal sein.
PPS: So zieht man all das, was in Jahrzehnten von Feministinnen erkämpft wurde, ins Lächerliche.