Die MyBB-Forensoftware und somit auch "Treffpunkt Königsplatz" nutzt Cookies
Treffpunkt Königsplatz verwendet Cookies aus funktionellen Gründen der MyBB-Forensoftware welche für eine korrekte Forenfunktion unabdinglich sind. Insbesondere um Deine Login-Informationen zu speichern wenn Du registriert bist und Deinen letzten Besuch wenn Du es nicht bist. Cookies von Treffpunkt Königsplatz speichern auch die spezifischen Themen, die Du gelesen hast und wann diese zum letzten Mal gelesen wurden.

Cookies sind kleine Textdokumente, welche auf Deinem Computer gespeichert werden. Die von Treffpunkt Königsplatz gesetzten Cookies können nur auf dieser Website verwendet werden und stellen in keinster Weise ein Sicherheitsrisiko dar.

Bitte teile uns durch untenstehende Auswahl mit, ob Du die Cookies von Treffpunkt Königsplatz akzeptierst oder ablehnst.
Um alle von Treffpunkt Königsplatz gesetzten Cookies zu löschen (Grundeinstellung herstellen) bitte hier klicken.

Nachstehend die Auflistung der bei Treffpunkt Königsplatz verwendeten Cookies sowie deren Bedeutung.


Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass Dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.
Treffpunkt Königsplatz
(Pavillon vergrößern = mit Maus berühren)
Pavillon

Thema geschlossen

Die Wahl in Frankreich

(09.05.2017, 18:30)Martin schrieb:  Die Probleme werden ganz sicher auch nicht dadurch gelöst, indem man eine Abwärtsspirale bei Löhnen und Sozialleistungen befeuert. Falls Frankreich diesen Weg einschlägt um damit wettbewerbsfähiger zu sein, wird das die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland verschlechtern. Stichwort Lohnstückkosten. Also wird Deutschland wieder nachziehen müssen, um den Vorsprung zu erhalten. 

Ein renommierter Ökonom hat diese Entwicklung mit einem Kinosaal umschrieben, der die Situation m. E. hervorragend beschreibt: In einem vollbesetzten Kinosaal kommen einige Leute auf die Idee, dass die Sicht wesentlich besser wird, wenn man steht. Nach kurzer Zeit folgen die noch sitzenden Zuschauer dem Beispiel. Was passiert? Die Vorteile sind dahin, aber für alle ist es spürbar unangenehmer.

Die Staatsquote ist wieder ein anderes Problem. Müsste abgebaut werden, ja, das aber würde die Arbeitslosigkeit derzeit nur noch weiter befeuern. 

Floskeln wie "Betriebliche Bündnisse" sind doch leere Buzzwörter. Für (fast) jede Ware gibt es eine endliche Menge X Abnehmer. Da können Sie Bündnisse schmieden wie Sie wollen, irgendwann ist der Markt gesättigt. Es gewinnt der, der die meiste Ware verkauft. 

"Vertiefung der Eurozone". Sie haben den Schuss offenbar nicht gehört. Wenn Macron seine Reformen umsetzt, wird dies - wie bei uns - zwangsläufig zu sozialen Verwerfungen führen. Le Pen als nächste Präsidentin ist dann eine sichere Bank. Falls Europa eine Chance haben will, müsste zuallererst der Wettbewerb bei den Einkommens-, Sozial- und Steuersystemen abgestellt werden. Die EU müsste beweisen, dass sie aktiv und messbar das Leben der Bürger verbessert. Einerseits seinen Ausweis an der Grenze nicht mehr vorzeigen zu müssen aber andererseits kein Geld für Reisen mehr zu haben, ist ein hohles Argument. Da die EU das niemals gebacken bekommt, ist diese EU auch zum Scheitern verurteilt. Wer sollte das auch auf die Bahn bekommen, Leute wie Brok, Oettinger und Juncker?

Martin

Warum gehen Sie nicht auf das ein, was ich geschrieben habe, sondern erfinden etwas anderes. Von einer Senkung der  Löhne war keine Rede. Betriebliche Bündnisse sind übrigens gang und gäbe in Deutschland. In Frankreich verhindern das bisher die Gewerkschaften. Dass Sie das nicht kennen, tut mir leid.

Und natürlich wird die EU vertieft werden. Ausgangspunkt wird die Eurozone sein.

(09.05.2017, 18:35)PuK schrieb:  Übrigens auch nicht unsere. Denn wer soll denn die ganzen deutschen Exportüberschüsse noch kaufen, wenn die Leute hier für ihre Arbeit unterbezahlt werden und in der Folge dann auch anderswo?

Je "leistungsfähiger" die französische Wirtschaft wird, desto weniger deutsche Autos können die Franzosen kaufen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus.

(09.05.2017, 20:06)leopold schrieb:  Umgekehrt wird ein Schuh draus.

Umgekehrt? Je weniger leistungsfähig die französische Wirtschaft ist, desto mehr deutsche Autos können die Franzosen kaufen? Lol

Ja, so wie die Griechen. Mit Krediten von deutschen Banken, die wir dann mit Steuergeldern retten müssen, wenn die Kredite platzen.

Wenn das so wäre, wie Sie meinen, warum bejubeln Sie dann dermaßen das Wahlergebnis? Dann wäre doch viel besser gewesen, wenn jemand anders gewonnen hätte. Am besten dieser Linke.

Ihre Argumentation ist... ich sag mal inkonsistent.

Die deutsche Wirtschaft muss weniger "leistungsfähig" werden, d.h., die Arbeiter müssen endlich wieder anständig entlohnt werden, damit wir eine Binnennachfrage haben, die uns von der Konjunktunr im Ausland unabhängiger macht. Punkt. Wir müssen gegenseitige Abhängigkeiten abbauen, nicht aufbauen. Ich wäre für so etwas wie ein Gesetz, das die (um die Fehlentwicklung der letzten 20 Jahre bereinigten, d.h. um einiges höheren) Löhne an das BIP anpasst. Automatisch. Dann könnte man sich die ganzen Streiks und alles sparen. Das nimmt ja keinem Konzern- oder Firmenchef die Möglichkeit weg, mehr Geld zu verdienen, indem er den Gewinn seines Ladens erhöht. Er kann seinen Gewinn sogar überproportional erhöhen, wenn er besser ist als die Konkurrenz, die ihren Gewinn nur in Höhe des BIP steigert, wenn nicht sogar darunter. Er muss nur die Gewinne des Konzerns überdurchschnittlich steigen lassen, denn die Arbeiterlöhne steigen in diesem just aus dem Ärmel geschüttelten Modell nur im Durchschnitt des BIP. Was übrig bleibt, hat er nach der Steuer zur freien Verfügung.

Gerechtigkeitslücke geschlossen, Unternehmergeist unberührt gelassen, denn der geschickte und erfolgreiche Unternehmer wird immer noch überdurchschnittlich belohnt werden. Zwei Fliegen mit einer Klappe.

Übrigens hätten wir dann auch gleich wieder eine gesunde Inflation bei gesunden Zinsen und nicht diesen Mumpitz mit den Null- und Minuszinsen.

Ihr Problem, leopold, ist das gleiche wie das, das z.B. der Sinn hat. Sie sehen Volkswirtschaft immer nur von der Anbieterseite. Und man kann die Nachfrager, die Endverbracher und Arbeiter natürlich immer mehr benachteiligen, wie das in den letzten 25 Jahren geschehen ist. Nur schaufelt man sich dabei als Anbieter nur leider langfristig sein eigenes Grab. Die deutsche Wirtschaft hat am besten floriert, als sich ein Arbeiter bei VW auch einen VW kaufen konnte. Und nicht wie heute, wo der VW ins Ausland exportiert wird und der deutsche Leiharbeiter, der den VW zusammenbaut, fährt mit dem gebrauchten Nissan Micra zum VW-Werk.

Es ist ganz einfach: Wenn die Länder um uns herum "leistungsfähiger" werden, indem die Leute dort verhältnismäßig mehr für notwendige Dinge wie Wohnung, Heizung und Lebensmittel ausgeben müssen und immer weniger für den "freien" Konsum, bricht uns hier der Export weg. Und weil wir hier auch nur nur noch Leiharbeiter und Niedriglöhner haben, können wir das auch nicht durch Binnennachfrage auffangen.

Das könnte man sogar vom Rollstuhl aus verstehen.

(09.05.2017, 20:03)leopold schrieb:  Warum gehen Sie nicht auf das ein, was ich geschrieben habe, sondern erfinden etwas anderes. Von einer Senkung der  Löhne war keine Rede. Betriebliche Bündnisse sind übrigens gang und gäbe in Deutschland. In Frankreich verhindern das bisher die Gewerkschaften. Dass Sie das nicht kennen, tut mir leid.

Und natürlich wird die EU vertieft werden. Ausgangspunkt wird die Eurozone sein.

Offenbar wissen Sie überhaupt nicht, für welche Inhalte Macron steht:

Zitat:[...] Während Le Pen auf Abschottung setzt, hat Macron bereits als Wirtschaftsminister bewiesen, dass er die Schwächen der stolzen Republik erkannt hat und dagegen vorgehen möchte. Das nach ihm benannte Gesetz ist ein erster zaghafter Schritt hin zu einer Deregulierung des Arbeitsmarktes. Unter anderem können Firmen und Arbeitnehmer jetzt in wirtschaftlich schlechten Zeiten leichter Lohnsenkungen oder längere Arbeitszeiten vereinbaren

Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/ar...-kann.html 

Hier soll unternehmerisches Risiko auf den Arbeitnehmer abgewälzt werden, nichts anderes. Betriebliche Bündnisse, ja klar.

Martin

(09.05.2017, 22:22)PuK schrieb:  Umgekehrt? Je weniger leistungsfähig die französische Wirtschaft ist, desto mehr deutsche Autos können die Franzosen kaufen? Lol

Wenn Sie etwas doppelt verneinen, ist es wieder das gleiche. Es geht auch gar nicht darum, dass die Franzosen mehr oder weniger deutsche Autos kaufen. Es geht darum, dass die Franzosen ihre eigene Wirtschaft wieder auf Vordermann bringen, die Verschuldung und die Arbeitslosigkeit abbauen und wieder mehr Wachstum generieren.

Zitat:Die deutsche Wirtschaft muss weniger "leistungsfähig" werden, d.h., die Arbeiter müssen endlich wieder anständig entlohnt werden, damit wir eine Binnennachfrage haben, die uns von der Konjunktunr im Ausland unabhängiger macht. Punkt. Wir müssen gegenseitige Abhängigkeiten abbauen, nicht aufbauen.

Da sind wir uns grundsätzlich absolut einig. Nur Ihre Verwendung des Wortes "leistungsfähig" kann ich  nicht nachvollziehen.

Zitat:Ich wäre für so etwas wie ein Gesetz, das die (um die Fehlentwicklung der letzten 20 Jahre bereinigten, d.h. um einiges höheren) Löhne an das BIP anpasst. Automatisch. Dann könnte man sich die ganzen Streiks und alles sparen. Das nimmt ja keinem Konzern- oder Firmenchef die Möglichkeit weg, mehr Geld zu verdienen, indem er den Gewinn seines Ladens erhöht. Er kann seinen Gewinn sogar überproportional erhöhen, wenn er besser ist als die Konkurrenz, die ihren Gewinn nur in Höhe des BIP steigert, wenn nicht sogar darunter. Er muss nur die Gewinne des Konzerns überdurchschnittlich steigen lassen, denn die Arbeiterlöhne steigen in diesem just aus dem Ärmel geschüttelten Modell nur im Durchschnitt des BIP. Was übrig bleibt, hat er nach der Steuer zur freien Verfügung.

Gerechtigkeitslücke geschlossen, Unternehmergeist unberührt gelassen, denn der geschickte und erfolgreiche Unternehmer wird immer noch überdurchschnittlich belohnt werden. Zwei Fliegen mit einer Klappe.

Das wiederum ist Unsinn und geht auch rechtlich gar nicht.


Zitat:Übrigens hätten wir dann auch gleich wieder eine gesunde Inflation bei gesunden Zinsen und nicht diesen Mumpitz mit den Null- und Minuszinsen.

Das hat weniger mit der Lohnpolitik, sondern mehr mit der Bewältigung der Finanzkrise zu tun und wird in wenigen Jahren vorüber sein.

Zitat:Ihr Problem, leopold, ist das gleiche wie das, das z.B. der Sinn hat. Sie sehen Volkswirtschaft immer nur von der Anbieterseite. Und man kann die Nachfrager, die Endverbracher und Arbeiter natürlich immer mehr benachteiligen, wie das in den letzten 25 Jahren geschehen ist. Nur schaufelt man sich dabei als Anbieter nur leider langfristig sein eigenes Grab. Die deutsche Wirtschaft hat am besten floriert, als sich ein Arbeiter bei VW auch einen VW kaufen konnte. Und nicht wie heute, wo der VW ins Ausland exportiert wird und der deutsche Leiharbeiter, der den VW zusammenbaut, fährt mit dem gebrauchten Nissan Micra zum VW-Werk.

Es ist ganz einfach: Wenn die Länder um uns herum "leistungsfähiger" werden, indem die Leute dort verhältnismäßig mehr für notwendige Dinge wie Wohnung, Heizung und Lebensmittel ausgeben müssen und immer weniger für den "freien" Konsum, bricht uns hier der Export weg. Und weil wir hier auch nur nur noch Leiharbeiter und Niedriglöhner haben, können wir das auch nicht durch Binnennachfrage auffangen.

Das stimmt doch nicht. Ich habe immer für höhere Löhne plädiert und für mehr Investitionen in die Infrastruktur, um die Binnennachfrage in Deutschland zu stärken. Das nutzt uns und allen anderen auch.

(10.05.2017, 08:49)leopold schrieb:  Wenn Sie etwas doppelt verneinen, ist es wieder das gleiche. Es geht auch gar nicht darum, dass die Franzosen mehr oder weniger deutsche Autos kaufen. Es geht darum, dass die Franzosen ihre eigene Wirtschaft wieder auf Vordermann bringen, die Verschuldung und die Arbeitslosigkeit abbauen und wieder mehr Wachstum generieren.

Bullshit-Bingo. Und wodurch soll das erreicht werden? Richtig, durch flächigen Abbau des sozialen Netzes, Einschnitten in das Lohngefüge und Erhöhung der Arbeitszeiten. Also Hartz-"Reformen" auf französisch.

(10.05.2017, 08:49)leopold schrieb:  Das stimmt doch nicht. Ich habe immer für höhere Löhne plädiert [...]

Der war gut. Lol

Martin

(10.05.2017, 08:41)Martin schrieb:  Hier soll unternehmerisches Risiko auf den Arbeitnehmer abgewälzt werden, nichts anderes. Betriebliche Bündnisse, ja klar.

Martin

Das ist natürlich Unsinn. In Deutschland ist es seit Jahrzehnten geübte Praxis, dass Unternehmen in Not mit der Belegschaft Sanierungspläne ausarbeiten, um das Unternehmen zu retten und nicht alle Arbeitsplätze zu verlieren. Dazu gehören vorübergehende Arbeitszeitverlängerungen, Verzicht auf Tarifsteigerungen oder Sonderzahlungen. Lohnsenkungen sind der absolute Ausnahmefall.

(10.05.2017, 08:54)leopold schrieb:  Das ist natürlich Unsinn. In Deutschland ist es seit Jahrzehnten geübte Praxis, dass Unternehmen in Not mit der Belegschaft Sanierungspläne ausarbeiten, um das Unternehmen zu retten und nicht alle Arbeitsplätze zu verlieren. Dazu gehören vorübergehende Arbeitszeitverlängerungen, Verzicht auf Tarifsteigerungen oder Sonderzahlungen. Lohnsenkungen sind der absolute Ausnahmefall.

Erschreckend, wie wenig Ahnung Sie doch haben. In Deutschland springt in so einem Fall zuerst der Staat ein, nämlich mit dem Kurzarbeitergeld. Eingriffe in das Arbeitsverhältnis sind immer Ultima Ratio und keine regulären Instrumente der Beschäftigungspolitik. Genau das will aber Macron.

Martin

[Video: https://www.facebook.com/ZDFheute/videos...552285680/ ]

Diese elenden Arbeitslosenstatistiken sagen prinzipiell erst dann etwas aus, wenn die Summe der verfügbaren Arbeitsplätze fest steht, man sich also über so etwas wie ein gesamtstaatliches Geschäftsmodell abschließend Gedanken gemacht hat. An solchen Parametern sollte sich dann auch die Geburtenrate orientieren.

Dass Macron zuerst nach Berlin zum Apell anrückt, macht bis zu dem Moment Sinn, an dem er zur Kanzlerin die Worte "Schuldenschnitt", "Stundung" und "flexible Maaskriterien" sagt, die er im Gepäck hat.
Dann könnte es mit der Begeisterung schnell vorbei sein, denn da die Finanz"wirtschaft" im politischen Entscheidungsprozess die Richtlinienkompetenz übernommen hat, wird jemand anderes gesucht werden als die Banken, um die Verluste der Banken zu tragen.
Man ahnt, dass an Arbeitnehmern, Rentnern und Arbeitslosen die Begleichung der Rechnung für Megayachten und Hochhäuser hängen bleiben wird. Wieder einmal.

Wer immer Staaten finanziert, Versicherungen, Banken und ihre Eigner scheinen komplett raus aus der Nummer.
Thema geschlossen


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema / Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
Letzter Beitrag von KuP
14.04.2024, 11:14
Letzter Beitrag von KuP
26.03.2024, 14:15
Letzter Beitrag von KuP
22.03.2024, 12:34

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste