03.06.2017, 18:12
In Deutschland hat sich der Immobilienmarkt traditionell schon immer anders entwickelt als in anderen Industrieländern, wie diese in der FAZ vorgestellte Analyse zeigt. Interessant ist vor allem die reale Wertentwicklung der Immobilien, also nach Abzug der Inflation:
Reale Hauspreisentwicklung
Zitat:Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich, die als Bank der Zentralbanken eine große Rolle in der internationalen Währungs- und Finanzpolitik einnimmt, hat jüngst die Entwicklung der Hauspreise in 14 Industrieländern seit dem Jahr 1970 analysiert. Demnach hat es in Deutschland beim besten Willen zu keiner Zeit jemals eine Preisblase gegeben. Vielmehr liegen die Hauspreise um die Inflation bereinigt aktuell bei nur rund 85 Prozent des Niveaus von 1970.
Das klingt zunächst vollkommen unglaublich, lautet doch das Credo deutscher Anleger: Immobilien sind eine gute Wertanlage, denn ihr Wert steigt immer. Doch wie das mit einfachen Weisheiten so ist: Sie stimmen selten. Es gleicht ein wenig der „gefühlten Inflation“: Weil bestimmte Preise gerade steigen, wird auf den gesamten Markt geschlossen.
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Allerdings decken sich die Befunde der BIZ mit anderen Untersuchungen. Der Finanzautor Gerd Kommer etwa kam vor einigen Jahren zu praktisch demselben Ergebnis: die reale Wertentwicklung deutscher Immobilien zwischen 1970 und 2010 habe genau null betragen, schrieb er in der Zeitschrift Honorarberatung. Wie die BIZ kam auch er zu dem Schluss, dass dieser nur dem Wertanstieg der Siebziger Jahre zu verdanken sei.
Reale Hauspreisentwicklung