08.04.2017, 17:26
(08.04.2017, 08:35)bbuchsky schrieb: Was für eine einfältige Fragestellung.
Herr leopold möge endlich akzeptieren, dass unser "Wirtschaftssystem" auf die Produktion von Blasen und das Melken der nasgeführten Opfer speziell ausgelegt wurde. Kapitalismus ist ohne künstliche Eingriffe und Regulierungen kein allgemeinverträgliches Konzept, sondern der Weg in die Anarchie.
Der Blasenproduzent Draghi ist extra dort positioniert worden, wo er durch Zinsdumping die Leute erst in die Blasen zwingt, um sie durch Zinsumkehr zum platzen zu bringen und in die Pleite zu treiben. Verdienen tun daran, wie man bei Lehmann gesehen hat, Banken, Milliardäre und ihre Fonds. Ganz große Umverteilung, nur mal wieder in die falsche Richtung.
Das ist natürlich wieder mal ziemlicher Unsinn. Eine vernünftige Wirtschaftspolitik setzt grundsätzlich alles daran, Blasen zu verhindern. Mit den Steuerungsinstrumenten Geldmenge und Zins ist das in den letzten Jahrzehnten sehr lange auch recht gut gelungen. Die Finanzkrise seit 2008 wurde durch Deregulierungswut und Immoblienspekulationen ausgehend von den USA ausgelöst. Bis heute müssen die Scherben zusammengekehrt werden: Die Niedrigzinspolitik der Fed und der EZB dient ausschließlich dazu, die Folgen dieser Finanz- und Verschuldungskrise zu bewältigen und den überschuldeten Staaten die notwendige Zeit zu geben, wieder auf den richtigen Kurs zu kommen.
Der Immobilienboom seit 2010 in Deutschland war anfangs die längst überfällige Wertnachholung nach einer jahrzehntelangen Preisstagnation in weiten Teilen Deutschlands. Erst in den letzten ein, zwei Jahren fing der Immobilenmarkt tatsächlich an sich zu überhitzen und zwar v. a. dort, wo seit längerer Zeit schon starke Preiserhöhungen zu verzeichnen waren wie in München oder Frankfurt.
Die privaten Immobilienbesitzer haben von dieser Entwicklung massiv profitiert und die niedrigen Zinsen haben es in den letzten Jahren trotz der zunehmend hohen Preise vielen ermöglicht, sich eine eigene Immobilie anzuschaffen.
Bei den heutigen Preisen sollten aber alle gewarnt sein. Es kann sich doch jeder, der die vier Grundrechenarten beherrscht, selbst ausrechnen, ob sich eine Immobilie noch lohnt oder nicht. Auf weitere hohe Preissteigerungen sollte keiner mehr setzen bei seiner Kalkulation, eher mit dem Gegenteil. Und jeder sollte mit in Zukunft wieder steigenden Zinsen rechnen.