(26.08.2019, 10:30)Klartexter schrieb: Du schreibst, dass Du eine Eigentumswohnung gekauft und vermietet hast. Es ist hinreichend bekannt, welche Preisentwicklung Immobilien seit Jahren nehmen. Wenn Du also vor 10 Jahren für die Hütte 50.000 Euro gelöhnt hast und die nun heute 75.000 Euro wert ist, dann hast Du doch nur Steuern für die 50.000 Euro abgedrückt. Warum also sollte Dein Vermögenszuwachs steuerfrei bleiben?
Wer soll denn das bitte ermitteln? Die schaffen es doch bislang noch nicht einmal die Einheitswerte korrekt darzustellen. Und wie stellst du dir das vor? Jemand wohnt in seiner Eigentumswohnung, die er vor 40 Jahren (unter Kreditaufnahme mit heute unvorstellbar hohen Zinsen) gekauft hat, um wie empfohlen im Rentenalter keine Miete zahlen zu müssen. Dafür zahlt er jetzt jährlich Vermögenssteuer? Weil die Immobilie, die er gar nicht verkaufen will, weil es ja seine Wohnstatt ist, ständig mehr wert wird? Ja, du schreibst von Vermietung habe ich schon gesehen. Aber auch da gilt: Es hat sich jemand zur Unterhaltsfürsorge Eigentum zugelegt und kassiert dafür Miete - die wird besteuert und gut ist. Solange er sein Eigentum nicht veräußert hat der Staat die Finger von zu lassen.
Es wird über die Wiedereinführung der Vermögenssteuer debattiert aber nirgendwo findet man, wie sich diese gestalten soll.
Das wäre aber das allerwichtigste.
Es heißt, in Deutschland würde die Einkommen zu hoch und Vermögen zu niedrig besteuert. Das mag sein. Aber es kann doch wiederum wohl nicht sein, dass diejenigen, die sich jetzt 40 Jahre lang trotz hoher Steuern ein Vermögen angespart haben genau in dem Moment wieder belastet werden sollen, wenn sie kein Arbeitseinkommen mehr haben. Holt man es eben von ihren Sparkonten.
Gut würde man die wirklich Reichen treffen, wäre es eine überlegenswerte Sache. Aber wie immer, werden die sich zu wehren wissen und bezahlen wird es letztlich der Mittelstand, die Rentner, die geburtenstarken Jahrgänge, die jetzt in Rente gehen. Die LV, mit der man eh draufgezahlt hat und die nun die Rente aufstocken helfen soll bis zum Lebensende - hurra, zahl ich doch noch Vermögenssteuer drauf. Oder man gönnt sich ein schickes Auto. Das kann ja nur Neid schüren. Also nicht nur den Batzen an MwSt zahlen sondern dann auch noch Vermögenssteuer, weil ja ein Auto, das vom ersten Tag an Wert verliert ja so ein tolles Vermögen ist.
Die SPD ist leider nicht mehr in der Lage geeignete Themen zu finden. Dieses Neidschüren mit den 45 Familien, die soviel hätten wie 50% der Bundesbürger. Jau, die werden vllt. bluten müssen, aber dass viele der 50% auch mitbluten werden, das werden die schon rechtzeitig genug überreißen um die SPD dahin zu befördern, wo sie hingehört. Ins politische Niemandsland.