27.08.2018, 10:49
(27.08.2018, 10:24)Klartexter schrieb:Im Fall des Mitarbeiters der Friseurmeisterin, dessen Asylantrag abgelehnt wurde, der aber wegen der begonnenen Ausbildung geduldet wird, hat Herr Bouffier für mich nicht nachvollziehbar argumentiert. Warum soll der Mann, der den Sozialkassen nicht auf der Tasche liegt, sondern im Gegenteil in diese einbezahlt, nicht die Möglichkeit haben, hier zumindest einen Antrag auf Einwanderung zu stellen, wenn das neue Gesetz kommt. Frau Schwesig sagte meiner Ansicht nach völlig zu Recht, dass man einen Stichtag bestimmen könne, bis zu dem hier bereits anwesende Asylsuchende diese Möglichkeit bekommen können, so sie bereits in Lohn und Brot stehen. Der Stichtag verhindere eben auch, dass über die Hintertür zukünftig die Einwanderung möglich sei.
Bouffier hat recht und Schwesig liegt falsch.
Wenn ich ein Visum für irgendeinen visapflichtigen Staat beantrage, muss ich den Grund meiner Einreise angeben. Und wenn ich da "Geschäftsreise" angegeben habe, die Geschäfte nun erledigt sind, und es mir in dem Land aber so gut gefällt, dass ich gerne noch zwei Wochen länger bleiben möchte, kann ich auch nicht einfach sagen, ich überziehe das Visum, mache ab jetzt "Urlaub" und leg mich noch 14 Tage an den Strand. Sondern dann muss ich da raus. Und wenn ich nicht freiwillig gehe, dann werde ich zuerst gefangen und dann gegangen. Eventuell werde ich vor dem Gegangenwerden auch noch eine kürzere oder längere Zeit eingesperrt. Das ist halt so, wenn man ins Ausland reist.
Bouffier hat deswegen recht, weil wir die Anarchie bezüglich der Einreisebestimmungen und -modalitäten endlich beenden müssen. Schwesig hat deswegen unrecht, weil ihr Vorschlag der Willkür Tür und Tor öffnet. Schwesig ist alleine von dem Ansinnen getrieben, möglichst jeden, der es hierher geschafft hat, auch hierzubehalten. Das ist genau das Falscheste, was man momentan versuchen kann.
Dass es keinen "Spurwechsel", kein Umschwenken auf eine andere Schiene geben darf, wenn das Asylverfahren nicht klappt, habe ich schon woanders in diesem Forum geschrieben und begründet. Und zwar lange bevor das Wort "Spurwechsel" für diesen Mist von der Politik missbraucht wurde. Aber das ist ja typisch und musste eigentlich so kommen. Keine Idee ist so blöd, dass nicht irgendein Politiker sie gut findet.
Vielleicht liegt es ja daran, dass man als Friseurazubi praktisch nichts verdient und als Frieseur oder Frisöse später auch nicht viel mehr, dass die Friseurmeisterin sich so schwer tut, Lehrlinge zu finden. Bei Preisen von 60 € oder mehr pro Damenschnitt ist das übrigens ganz erstaunlich, dass die Angestellten so wenig verdienen beim Friseur.
Außerdem weiß ich immer noch nicht, warum ich ein Verwarnungslevel von 20 % habe, trotz 2 PNs an den Klartexter.