(09.07.2017, 00:41)Der Seher schrieb: https://youtu.be/fweR6GkChBM
So true
Zu Ihren beiden Beiträgen.
Bosbach sagt richtigerweise, dass man nicht überrascht sein dürfe, dass es in Hamburg so gekommen sei. Damit sei zu rechnen gewesen.
Soweit gedacht, soweit gut. Bloß dann hört er auf mit dem Denken und beschränkt sich auf heftige Kritik an den dreitägigen gewaltsamen Demos und fordert und legitimiert ein stärkeres Eingreifen der Polizei im Sinne von "Wehret den Anfängen".
Welchen Anfängen? Denen der Anarchie? Denen des Beginns eines weltweiten Aufbegehrens - sowohl friedlich als auch militant - gegen die zunehmende Zerstörung einer sozial ausgewogenen und gerechten Welt?
Verursacht von einer seit Thatcher und Reagan (und nicht zu vergessen den Putschgeneral Pinochet in Chile) initiierten neoliberalen Umgestaltung der Gesellschaften in den westlichen Industrieländer, beschönigt mit dem gerecht und harmonisierend klingenden Mäntelchen der Globalisierung, in Wirklichkeit aber eine weiter fortgeführte Ausbeutung der Entwicklungsländer, d.h. von deren Arbeitskräften - zum Schaden der Arbeitskräfte in den Industrieländern, deren Löhne somit gedrückt werden können. Von den fast schon standardmäßigen Verlagerungen der Produktionsstätten großer Unternehmen in Billiglohnländer des europäischen Ostens und dann in Länder der dritten Welt. Mit der Folge von Arbeitslosigkeit in den westlichen Industrieländern. Den Anfang - nicht den wirklichen, aber allen bekannten - machte damals Nokia mit der Verlegung des Bochumer Werks nach Rumänien. Und lief etwas Gravierendes schief, so war die Politik zur Stelle und half - natürlich mit den ihr zur Verfügung stehenden Geldern, also den Steuergeldern. Siehe Bankenkrise etc.
Motto: Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren.
Und die berechtigte Kritik an diesem Zustand wurde und wird als "Neiddebatte" diffamiert oder mit dem sedativen Doofi-Slogan "Deutschland ging es noch nie so gut wie heute" abgetan.
Aber ich soll Ihnen ja noch so einige "VollMenschen" nennen, die Gewalt auf einen große Teile der Bevölkerung, Arbeitnehmer genannt, ausüben. Rücksichslose Gewalt in Form von Verschlechterung der Lebensverhältnisse bis hin zu finanzieller Not und Verarmung, damit einhergehend die Zerschlagung einer funktionierenden Gesellschaft, die auf dem Solidaritätsprinzip beruht, und die geistig-moralische Verslumung der Gesellschaft bis hin zu Rohheit und Gewalt - denn jeder ist sich selbst der Nächste.
Nun zu den Namen einiger wichtiger "VollMenschen", die für diese Entwicklung verantwortlich sind, beschränkt auf Deutschland:
Allen voran Schröder, dann Steinbrück, Steinmeier, Heil, J. Fischer, Schäuble, Merkel ... - man kann eigentlich alle Parteien und deren führende Köpfe (Ausnahme die Linke) als vom neoliberalen Denken verseucht annehmen - auch weil dies seit Jahrzehnten der Trend in der westlichen Welt ist und Alleingänge in der EU nicht möglich sind, da an deren Spitze der Obergauner Juncker seine Fäden zieht, egal ob nüchtern oder betrunken. Und Trump sowieso ...
PS: Von den allermeisten Politikern kann man keine ernsthafte Analyse der beschriebenen gesellschaftlichen Entwicklung erwarten, weil sie Teil des Systems sind.
Man sollte da zu den Schriftstellern greifen, die einen besseren Und unbstechlicheren Radar für gesellschaftliche Entwicklungen haben und dazu mehr Freiheit und Mut zu sagen, was gesagt werden muss.
So z.B.
Jonas Lüscher, Kraft, der die Wandlung des "alten" Europa hin zur New Economy als wichtigen und treibenden Hintergrund für eine Gelehrten-Satire beschreibt.