22.10.2016, 12:54
(22.10.2016, 03:51)Sophie schrieb: Wann macht denn Autofahren heute noch Freude? Im letzten Jahr bin ich im Sommer mal morgens um halb vier in die Berge gefahren und hatte auf der gesamten Strecke gerade mal ein Fahrzeug vor mir. Das war geil. Da macht das Fahren Spaß, ansonsten ist es doch eher nervenaufreibend bis ärgerlich und sehr oft gefährlich.
'Aus Freude am Fahren' mit oder ohne 'Vorsprung durch Technik' wird immer mehr eine rare Praline.
Ich genieße das, geht aber nur noch selten, und da ist der Flow fast wie beim Motorrad, unabhängig, ob man 34 PS am Hintern oder 200 zu Füßen hat. Da beginnt der freie Tag oder Urlaub vor der Haustür und schwingt sich zu einem Gesamtkunstwerk auf aus wechselnden Landschaften untermalt mit zufriedenem Brummen, mal kaum hörbar, mal etwas juchziger, eine wahre Freude, den Pferden mal ungehinderten Auslauf zu gönnen. Werktags nach 20.00 Uhr ist man von FÜS nach LL ein lonesome rider, selbst der Rest nach A ist nicht langweilig, weil man das platte Lechfeld so kaum kennt und bei geringem Verkehr Muße hat, den Blick auch abseits der Straße schweifen zu lassen.
Da zehre ich von schönen Erinnerungen. Allgäu, Fernpass, Landeck ist die Vorspeise, wenn man das Inntal weiter fährt bis es zum Engandin wird, die aufgehende Sonne die Spitzen der Berge anstrahlt, strahlt man selbst beim Gedanken an Bernina, Piz Nair und wie sie allen heißen.
Sobald das Auto zum Arbeitshilfsmittel wird, wird es lästig bis untauglich. Allein schon, bis man aus der Stadt kommt! Auf dem Weg nach K an S vorbei wäre ich am liebsten in den nächsten Flieger umgestiegen, man sieht sie ja stehen, bloß ist der Kofferraum voll.
Fällt mir ein alter Spruch ein von einem Kollegen von der Waterkant - es regnete gerade in Strömen, aus dem Fenster blickend:
"Mann, jetzt auf hoher See, in jeder Hand n'Koffer, und dann kein Schiff!"