29.04.2017, 14:53
(29.04.2017, 14:18)leopold schrieb: Ich bin recht zuversichtlich, dass unser System die soziale Ungerechtigkeit nicht ausufern lässt. Zumindest gibt es kein besseres auf der Welt.
Ja, das bin ich auch.
Der Blick nach Frankreich bestätigt dies.
Bis auf Mélenchon, den Chef der linken Partei "La France insoumise", haben alle anderen "Verlierer" ihre Wähler aufgerufen, Macron in der Stichwahl ihre Stimme zu geben.
Eigentlich ist das verwunderlich, denn schließlich war und ist es ja die dem sozialen Frieden abträgliche Politik dieser allesamt neoliberal infizierten Parteien, die den Rechten die Wähler seit Jahrzehnten zutreibt. Jetzt soll der Muster-Neoliberale Macron für sie die Kartoffeln aus dem Feuer holen.
Aber immerhin bekommt man in Frankreich für einen Mélenchon noch 19% Wähler an die Wahlurnen.
Bei uns ist das schon viel problematischer. Zwar hat sich bei uns die Sozialdemokratie wie in Frankreich und in anderen Ländern den neoliberalen Bestrebungen ergeben und ausgeliefert, aber wirklich links zu wählen ist hier für die meisten fast so schlimm wie Vater- oder Muttermord.
Sei es, wie es ist, zu ändern scheint vorerst nichts zu sein.
Aber es ist wieder mal ein Treppenwitz der Geschichte, eine Ironie des Schicksals, dass es gerade die Parteien sind, die dazu aufrufen, den Musterknaben des Neoliberalismus zur Verteidigung der Demokratie und der EU gegen rechte Nationalisten zu wählen, die vorher eben dieser Rechten die Wähler durch ihre Politik der haarsträubenden sozialen Ungerechtigkeit massenhaft in die Arme getrieben haben.
Was für ein grandioses Versagen der Sozialdemokratie!