(02.12.2019, 00:52)Donnerwetter schrieb: Wg. dem "alles überlagernden Thema" habe ich mich auch schon sehr gewundert. Diesbezüglich habe ich auch schon Jugendliche angesprochen (wenn "man" alleine daran denkt, wie sehr die Umwelt durch Kriege geschädigt wurde und wird). In Augsburg gibt es doch auch jedes Jahr den Ostermarsch, da könnten auch noch viele Jugendliche aktiv sein.
Nachdem ich nicht gleichzeitig in allen EU-Staaten aktiv sein kann, bleibe ich also im "Umfeld" aktiv.
Resignieren geht nicht. Als Einzelnder kann "man" natürlich nichts bzw. fast nichts ausrichten.
Wo waren Sie aktiv - wenn ich so offen fragen darf - bevor Sie "resignierten" ?
"Aktiv" war ich in der Friedensbewegung eigentlich nie so richtig. Zu Brandts Zeiten war ich noch gar nicht geboren. Beim NATO-Doppelbeschluss war ich noch zu jung, um mich für Politik zu engagieren. Obwohl mich das schon damals ziemlich beunruhigt hat, weil ich wusste, dass mein damaliger Wohnort so ziemlich Priorität Nr. 1 auf der Zielliste der Russen hatte. Aber ich war mit zehn Jahren oder so einfach noch zu jung für Demos (das waren damals noch keine solchen Kindergartenwandertage wie die Klimademos heute).
Und in der Zeit, die eigentlich interessant gewesen wäre, also, als ich zwischen 20 und 30 war, die Zeit im Leben, wo man schon mal auf die Straße geht, um zu demonstrieren, schien es, als sei der globale Konflikt jetzt durch den Zusammenbruch des Warschauer Pakts beendet. Es wurde ja philosophischerseits schon vom "Ende der Geschichte" gemunkelt. Es schien also gar nicht mehr nötig, für den Frieden aktiv zu werden, denn die allgemeine Meinung (und auch meine, naiv, wie ich damals war) war, dass der Weltfrieden sich nunmehr von selbst einstellen würde.
Und jetzt fängt es wieder an, eigentlich ganz ohne Grund. Denn weder bedrohen uns die Russen (die wollen uns nur ihr Gas verkaufen) noch die Chinesen (die wollen uns nur alles verkaufen, und zwar billiger als alle anderen). Aber es ist weit und breit keine militärische Bedrohung ersichtlich.
Aber ich fühle mich inzwischen zu müde, um dagegen auf die Straße zu gehen. Da wäre die Jugend gefragt, aber die schwänzt ja lieber die Schule, hängt sinnlos auf Klimademos rum und feiert ihr schwedisches Idol.