06.12.2016, 10:54
(06.12.2016, 10:37)PuK schrieb: Ich halte es da mit dem Benecke. Ich weiß nicht mehr in welchem Buch das war, als er ziemlich überzeugend dargelegt hat, dass das, was der Laie "magisch" an DNA-Spuren findet, also dass sie einem quasi theoretisch Aufschluss über die Augenfarbe eines unbekannten Täters geben kann, die Polizei genau nicht weiterführt.
Hm. "Markito" hat sich eigentlich neutral-positiv über Marker in der DNA geäußert, er meint lediglich, dass die Technik noch nicht ganz ausgereift ist:
Zitat:Welche Länder führen bisher solche Untersuchungen auf „ethnische Marker“ durch?
Die USA und die Niederlande. Allerdings befindet sich die Methode auch dort noch in den Kinderschuhen. Die Niederländer haben ja im letzten Jahr eine echt „heiße“ Gesetzgebung erlassen. Danach ist die Analyse der kodierenden DNA-Bereiche, also der Gene, erlaubt, solange sie nur auf äußerlich sichtbare Merkmale untersucht werden. [...]
In Deutschland ist es bislang verboten, kodierende DNA-Abschnitte für kriminalistische Zwecke auszuwerten. Wird die Politik dem Beispiel der Niederlande folgen?
Wenn es erst einmal zuverlässig klappt, dann wird auch hier niemand etwas dagegen sagen. Auch die Bürger nicht. Es würde wahrscheinlich erlaubt werden, sobald Verbrechen passieren, die aus dem gesellschaftlichen Rahmen fallen, insbesondere Delikte gegen Kinder. Das haben wir in Belgien ja gesehen: Eine belgische Kollegin von mir hat mindestens zehn Anträge geschrieben, damit sie endlich ein DNA-Labor für codierende DNA aufmachen durfte. Immer wieder wurden diese Anträge zur Seite gelegt - dann kam der Dutroux-Fall. Da hat nachts das Ministerium angerufen und die Erlaubnis erteilt. In Deutschland wäre das sicherlich genauso.
Quelle: http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/gid...na-analyse
Nachdem Benecke auch für das FBI arbeitet und beide Methoden kennt, sieht er die Situation m. E. ziemlich realistisch.
Martin