16.11.2017, 21:49
(16.11.2017, 20:41)leopold schrieb: Das Kopftuch und der Bikini sind doch letztlich nur zwei gegensätzliche Ausprägungen des gleichen grundsätzlichen Problems:
Natürlich gibt es in islamisch geprägten Ländern eine dominante Männergesellschaft, die das Kopftuch als Mittel zur Unterdrückung der Frauen einsetzt. Ebenso wurden aber in der westlichen Welt jahrzehntelang die Nacktheit und die Sexualität der Frauen für wirtschaftliche Zwecke missbraucht und Frauen damit auf ihr Geschlecht reduziert und herabgewürdigt. Die Folgen lassen sich übrigens in den Missbrauchsenthüllungen der letzten Zeit besichtigen.
Gleichzeitig gibt es aber in islamischen Ländern und auch hier bei uns viele Frauen, die das Kopftuch selbstbewusst und freiwillig als Zeichen ihrer Unabhängigkeit und ihrer Religion tragen, ebenso wie es in westlichen Ländern viele Frauen gibt, die eine freizügige Kleidung als Ausdruck ihrer Freiheit und Unabhängigkeit ansehen.
Wer will sich als Mann darüber ein Urteil anmaßen, was für selbstbestimmte Frauen der richtige Weg ist?
Dass wir hier ein Problem im Umgang mit Frauen haben, ist völlig unbestritten, und ich teile Ihre Analyse dahingehend. Nicht zuletzt in der Union hat sich das traditionelle Nutzvieh-Konzept weitestgehend erhalte, schließlich waren die es, die bis zuletzt die Prügelstrafe verfechteten und sie beharrten lange darauf, dass Vergewaltigung in der Ehe straffrei sein muss.
Da kommt auch das Kopftuch meiner Ansicht nach ins Spiel. Die "Unabhängigkeit", die sich Frauen durch das Kopftuch erarbeiten, ist letztlich nichts weiter als der präventive Schutz vor der Übergriffigkeit der Männer in ihrer Umgebung. Ohne das Ding sehen die sich den begehrlichen Blicken ihrer Landsleute ausgesetzt, werden zu Freiwild. Nichts mit Unabhängigkeit!
Natürlich "erlaubt" ihnen das Kopftuch Dinge, die sie ohne Kopftuch nicht erreichen könnten, etwa Arbeitsstellen zu erreichen, eigenes Geld zu verdienen.
Aus der Angst vor den Männern einen Freiheitsgedanken ableiten zu wollen, ist geradezu absurd.
Es gibt sicher auch Damen wie diese Frau K. Hübsch, die aus dem Tragen des Kopftuchs eine politische Bewegung gemacht haben möchte, womit allerdings nicht dem Mann die Übergriffigkeit und unterentwickelte Bedürfniskontrolle abgewöhnt werden soll, sondern unsere Gesellschaften mit der Unfreiheit vertraut gemacht wird, die sich aus dieser Kultur der Frustationsintoleranz speist. Klappt anscheinend.