(23.02.2017, 21:48)bbuchsky schrieb: Xenophobe Islamhasser mit xenophobem Islamhass zu stimulieren sollte keine "Punkte" bringen, jedenfalls nicht außerhalb einer Gemeinschaft von xenophoben Islamhassern.
Nach der These des geringsten Übels scheint Macron doch erste Wahl zu sein.
Es kann kein Nachteil sein, neben Elite auch noch ein wenig Ambivalenz einzubringen.
Wenn Letzteres ausschlaggebend sein soll, dann hat er deine Ansprüche ja wohl erfüllt
Zu ihm gehört aber auch, dass er das Land mit Reformkurs traktieren will, wie es weiland die Schröder-SPD getan hat. Darum verstehe ich deine Haltung nicht.
Ansonsten hat Macron noch kein Programm. Wischiwaschi.
Er ist der erklärte Liebling der Bobos, jener wohlhabenden gebildeten Schicht, die, leicht alternativ und liberal geprägt, dazu überaus politisch korrekt, hauptsächlich im großstädtischen Leben zu finden ist und durch ihre Kaufkraft die Gentrifizierung gewachsener und durchmischter Viertel beschleunigt. Dafür kann Macron direkt nichts, aber dass gerade er von dieser Schicht so geschätzt wird, wird schon einen tieferen Grund haben.
Man sollte, wie bei den anderen Parteien dort und hier auch, nicht nur die Kandidaten anschauen, sondern auch deren Wähler.
Wenn ich Macron selbst diesem katholisch-konservativen Fillon vorziehe, dann ist das keine politische Entscheidung, sondern eine, die auf tiefem Misstrauen aufgrund (womöglich eingebildeter) Menschenkenntnis und Erfahrung beruht.
Die Art, wie er Hollande düpiert hat, als er noch in seiner Zeit als Wirtschaftsminister seine eigene politische Bewegung "En marche" gründete mit dem erklärten Ziel, Präsidentschaftskandidat zu werden, und dass er erst nach Hollands Androhung der Entlassung einen Monat später seinen Rücktritt erklärte, zeigt deutlich, dass Loyalität, Fairness und Anstand für ihn keine verbindlichen Werte sind und dass er erhebliche charakterliche Defizite hat.