(04.02.2017, 12:07)Serge schrieb: Die ZEIT hat natürlich immer recht - wenn es einem passt.
Das Aufzeigen von Parallelen im Agieren von Hitler und Trump ist also sachlich wie moralisch in Ordnung? Geht's nicht ein, zwei Nummern kleiner? Muss man immer gleich zur Hitler-Keule greifen?
Entweder man hält die Leute, die nicht andauernd und lauthals in der Anti-Trump-Bewegung mitheulen, für zu doof, um zu erkennen, dass Trump unberechenbar ist und auch sehr gefährlich werden kann - oder man klopft sich selbst und andere gerne auf die Schulter: Wir sind die wahren Demokraten, die anderen sind Populisten.
Wach und aufmerksam bleiben kann man übrigens auch unhübsch
PS: Ich beklage mich über nichts anderes als über den Populismus derer, die anderen stets Links- oder Rechtspopulismus vorwerfen.
Das Geruckel, Geknirsche und Meckern nehme ich zur Kenntnis, es gehört in einer Demokratie dazu.
Wäre die saubere Hillary gewählt, würden wir wahrscheinlich ganz sanft und kaum wahrnehmbar in eine nächsthöhere Eskalationsebene zwischen NATO und Russland gedrängt worden sein, mit zwei bis vier weiteren Divisionen im Baltikum und in Polen, womöglich auch in der Ukraine oder gar in Syrien ... und man würde sich über die Gegenmaßnahmen Putins empören ...
Ich weiß jetzt ehrlich nicht, was da besser wäre ...
Haben Sie den ZEIT-Artikel immer noch nicht gelesen?
Wie ist Hitler an die Macht gekommen? Wie sehr wurde er unterschätzt? Viele dachten, der ist in kürzester Zeit wieder weg.
Und wie schnell ging es dann, dass er mit Radikalmaßnahmen seine Kritiker ausgeschaltet hat und fast ein ganzes Volk zu Denunzianten gemacht hat oder es in Angst versetzt hat?
Wieviel Macht hatte der kleine Fuzzi 1933 tatsächlich und was ist daraus geworden?
Wieviel Macht hat ein US-Präsident, der ständig von dem Mann mit dem Atomkoffer begleitet wird?
Ein Präsident, der einer ultrarechten, rassistischen Bewegung nahe steht, die Hitler verherrlicht, die ihn im Wahlkampf massiv unterstützt hat und sogar den mächtigsten Mann neben ihm, der ja schon als der heimliche Präsident angesehen wird, aus dieser Bewegung rekrutiert hat. Und dann darf man nicht auf Parallelen hinweisen? Es heißt ja schon, dass die meisten Dekrete aus der Feder Bannons stammen.
Wie kann man nur hoffen, dass sich dieser Sand im Getriebe irgendwie positiv auf die USA und den Rest der Welt auswirken könnte bei diesen bisherigen paradoxen und kontraproduktiven Entscheidungen mit einem Führungsstab, der vorwiegend aus reichen, weißen, erzkonservativen Männern besteht, die ja auf gar keinen Fall der "Elite" zuzurechnen sind?
Ich glaube und hoffe nicht, dass es jemals wieder einen 2. Hitler geben wird, aber den Größenwahn, die Machtgelüste, die politische Unerfahrenheit
und den fehlenden Respekt vor Mitmenschen haben sie nun mal gemeinsam.
Und angesichts der Entwicklung in Europa und den ungelösten Konflikten weltweit sollten wir ganz besonders wachsam sein. Was ist daran populistisch und unmoralisch?
Zu hoffen ist sehr, dass die Amerikaner auch wachsam sind, obwohl sie diese schreckliche Erfahrung wie das 3. Reich nie machen mussten. Der außerordentliche Protest zeigt ja, dass sie so eine Politik nicht wollen. Die Mehrheit unterstützt Trump nicht. So wenig Zustimmung hatte ein US-Präsident noch nie in der Geschichte. Das läßt hoffen.