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Quo Vadis, Türkei? - Druckversion

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RE: Quo Vadis, Türkei? - Frank N. Furter - 23.11.2019

(22.11.2019, 19:26)Maylin schrieb:  Falsch, das Zeitfenster war genau nach dem ersten Weltkrieg !! Geschichte - einfach nachlesen. 

Nochmals falsch - die meisten Kurden gehören dem sunnitischen Islam an, 15 % etwa sind Aleviten und eine kleine Minderheit sind Schiiten.

Na gut, mit dem Glauben lag ich vielleicht daneben. Das liegt daran, dass mich das Thema ganz einfach nicht interessiert. Ich halte Glauben (egal, welchen) für vollkommen überflüssig und lediglich für dazu geeignet, das Denken zu blockieren. Ich empfinde es allenfalls als höchst verwunderlich und äußerst seltsam, woran andere so alles glauben und worüber sich Sunniten, Schiiten und Wahhabiten, aber auch Evangelen oder Katholen  oder auch sogenannte Christen und Juden so alles streiten. Ohne dass einer einer einen Nachweis für irgendetwas beibringen könnte, außer uralten Schriften, die sich lesen, als wären sie im Drogenrausch geschrieben worden (Was sie wohl auch teilweise sind, lesen Sie mal beispielsweise die Offenbarung des Johannes. Wenn der nicht mindestens Stechapfeltee getrunken hat, bevor er das schrieb, dann will ich Meier heißen ). Ich glaube lieber gleich an das Fliegende Spaghettimonster oder eben an gar nichts und lese William S. Borroughs, Anthony Burgess oder Charles Bukowski. Die geben es wenigstens offen zu, dass sie vor dem Schreiben Drogen genommen haben.

So, und wenn das Zeitfenster, wie Sie außerdem weiter oben schreiben, schon am Ende des ersten Weltkriegs zu war, wo sind dann Königsberg und Danzig hingekommen? Und warum liegt Polen jetzt viel weiter westlich als damals? Und warum gibt es dann überhaupt Israel?

Wissen Sie, der Balkan ist nicht der Nabel der Welt. Dort mag es möglichweise so sein, dass das Zeitfenster nach dem ersten Weltkrieg zu war, weil sich zwischen 1918 und 1945 keiner dafür interessiert hat. Das gilt aber nicht für ganz Europa und schon gar nicht für die ganze Welt.


RE: Quo Vadis, Türkei? - Maylin - 23.11.2019

(23.11.2019, 02:01)Frank N. Furter schrieb:  Na gut, mit dem Glauben lag ich vielleicht daneben. Das liegt daran, dass mich das Thema ganz einfach nicht interessiert. Ich halte Glauben (egal, welchen) für vollkommen überflüssig und lediglich für dazu geeignet, das Denken zu blockieren. Ich empfinde es allenfalls als höchst verwunderlich und äußerst seltsam, woran andere so alles glauben und worüber sich Sunniten, Schiiten und Wahhabiten, aber auch Evangelen oder Katholen  oder auch sogenannte Christen und Juden so alles streiten. Ohne dass einer einer einen Nachweis für irgendetwas beibringen könnte, außer uralten Schriften, die sich lesen, als wären sie im Drogenrausch geschrieben worden (Was sie wohl auch teilweise sind, lesen Sie mal beispielsweise die Offenbarung des Johannes. Wenn der nicht mindestens Stechapfeltee getrunken hat, bevor er das schrieb, dann will ich Meier heißen ). Ich glaube lieber gleich an das Fliegende Spaghettimonster oder eben an gar nichts und lese William S. Borroughs, Anthony Burgess oder Charles Bukowski. Die geben es wenigstens offen zu, dass sie vor dem Schreiben Drogen genommen haben.

So, und wenn das Zeitfenster, wie Sie außerdem weiter oben schreiben, schon am Ende des ersten Weltkriegs zu war, wo sind dann Königsberg und Danzig hingekommen? Und warum liegt Polen jetzt viel weiter westlich als damals? Und warum gibt es dann überhaupt Israel?

Wissen Sie, der Balkan ist nicht der Nabel der Welt. Dort mag es möglichweise so sein, dass das Zeitfenster nach dem ersten Weltkrieg zu war, weil sich zwischen 1918 und 1945 keiner dafür interessiert hat. Das gilt aber nicht für ganz Europa und schon gar nicht für die ganze Welt.
Sie verwechseln hier etwas. Es geht um das Zeitfenster in der Türkei. Die Türkische Republik wurde 1923 gegründet. Und von 1919 - 1923 tobte der türkische Unabhängigkeitskrieg. Und damals hatten die Kurden die Chance für einen eigenen Staat. Aber das wurde nichts.
In der ZEIT gibt es dazu einen kleinen Einblick: 
https://www.zeit.de/2014/45/kurden-tuerkei-atatuerk-unabhaengigkeitskrieg 


RE: Quo Vadis, Türkei? - Frank N. Furter - 23.11.2019

(23.11.2019, 02:58)Maylin schrieb:  Sie verwechseln hier etwas. Es geht um das Zeitfenster in der Türkei. Die Türkische Republik wurde 1923 gegründet. Und von 1919 - 1923 tobte der türkische Unabhängigkeitskrieg. Und damals hatten die Kurden die Chance für einen eigenen Staat. Aber das wurde nichts.
In der ZEIT gibt es dazu einen kleinen Einblick: 

So uneinig sind wir uns doch gar nicht. Atatürk konnte das mit der Staatsgründung nur weitgehend ungestört (von anderen Staaten, meine ich damit) durchziehen, weil sich eben zwischen 1918 und 1945 keiner goßartig für die Türkei interessiert hat.

Da steht zwar:

Zitat:Die Siegermächte teilten große Gebiete des Vielvölkerreichs unter sich auf: Frankreich erhielt Syrien einschließlich des Libanons und Kilikien, das die heutigen türkischen Provinzen Adana und Mersin umfasst. Großbritannien übernahm Palästina und den Irak. Istanbul und die Meerengen hatte ursprünglich das zaristische Russland beansprucht, da sie für Moskau von strategischer Bedeutung waren. Aber das neue sowjetische Regime erhob vorerst keine imperialen Ansprüche. Daher sicherten sich die Briten diese strategisch bedeutsamen Orte. Italien wiederum okkupierte Teile von Südwestanatolien. Gemischte alliierte Truppenkontingente aus Griechenland, Italien, Frankreich und Großbritannien besetzten Izmir und sein Hinterland. Im nördlichen Zentralanatolien mit seiner beträchtlichen griechischen Bevölkerung versuchte man, einen griechischen Staat zu gründen, die Republik Pontos, und die Briten begannen, ein unabhängiges Armenien zu schaffen.

Aber die anderen Mächte waren sich untereinander uneinig und keine von ihnen hat ihre Interessen (jedenfalls, so weit es das heutige türkische Staatsgebiet betrifft) wirklich nachdrücklich durchgesetzt oder es auch nur versucht. Natürliich floss Blut, aber dennoch blieben die Versuche halbherzig. Mindestens die Briten und die Russen hätten das nämlich durchaus gekonnt, vielleicht auch die Franzosen. Aber so richtig wichtig war ihnen das allen dann doch nicht, also haben sie es gelassen. Genau das war Atatürks Chance, die er dann auch ergriffen hat.

Und so viel ich sonst auch von ihm halte, der Verrat an den Kurden war natürlich überaus fies und eine bodenlose Gemeinheit. Alles und jeder hat eben mindestens zwei Seiten, auch Kemal Atatürk. (Aber stellen Sie sich mal vor, was am Bosporus jetzt wäre, wenn es Atatürk nicht gegeben hätte. Vermutlich nicht viel oder aber etwas ganz anderes, was kein vernunftbegabter Mensch wollen kann.)

Aber stellen Sie sich mal vor, die Briten oder die Amerikaner hätten damals Interesse an der "Konkursmasse des Osmanischen Reichs" (wie es in dem von Ihnen verlinkten "Zeit"-Artikel so schön heißt) gehabt. Dann hätte sich Atatürk nämlich seine Pläne vom türkischen Nationalstaat abschminken können und die Kurden hätten natürlich jetzt immer noch keinen eigenen Staat.

Also habe wir beide recht, nur betrachten wir auch dieses Thema, wie vorher schon den sogenannten Terrorismus, aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Was ja durchaus erlaubt ist und jedenfalls Anlass zum Diskutieren gibt. Dazu sind Foren wie dieses ja auch da.


RE: Quo Vadis, Türkei? - Ich_bins - 23.11.2019

(22.11.2019, 01:04)Maylin schrieb:  Die PKK nimmt bei ihren Terroranschlägen keine Rücksicht, ob es Kurden oder eine andere Ethnie trifft. Die beschießen auch ihre eigenen Dörfer. Da kennen die nichts.
Uns hat deshalb großen Rückhalt bei den Kurden.


RE: Quo Vadis, Türkei? - Ich_bins - 23.11.2019

(22.11.2019, 19:28)Maylin schrieb:  Ja, Deutschland ist ja bekannt dafür, dass sie Spionen und Terroristen sowie Putschisten Asyl gewähren. Von daher - ganz normal. 
Müsst halt aufpassen, dass diese Leute nicht einmal auch gegen Deutschland gehen  Zwinker
Für den Sultan und seine Jünger sind alle Andersdenkende Verbrecher.


RE: Quo Vadis, Türkei? - Scratch! - 23.11.2019

(22.11.2019, 19:28)Maylin schrieb:  Ja, Deutschland ist ja bekannt dafür, dass sie Spionen und Terroristen sowie Putschisten Asyl gewähren. 

"In dubio pro reo." Jeder ist unschuldig, solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde (Allgemeine Menschenrechte, Artikel 11).

Die Türkei und insbesondere dein Pascha sind ja bekannt dafür, daß sie auf Menschenrechte pfeifen  und Andersdenkende, Missliebige und politische Gegner schnell mal ohne Beweise als "Spione und Terroristen sowie Putschisten" diffamieren und in irgendwelchen Löchern verschwinden lassen.


RE: Quo Vadis, Türkei? - leopold - 23.11.2019

(23.11.2019, 11:46)Scratch! schrieb:  "In dubio pro reo." Jeder ist unschuldig, solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde (Allgemeine Menschenrechte, Artikel 11).

Die Türkei und insbesondere dein Pascha sind ja bekannt dafür, daß sie auf Menschenrechte pfeifen und Andersdenkende, Missliebige und politische Gegner schnell mal ohne Beweise als "Spione und Terroristen sowie Putschisten" diffamieren und in irgendwelchen Löchern verschwinden lassen.

... Löcher, in denen Misshandlungen und Folter wieder zum täglichen Handwerk gehören.

Auch die Verrohung der zivilen Gesellschaft nimmt Ausmaße an, die wir uns kaum vorstellen können. Wer will in solch einem Land Urlaub machen oder gar freiwillig leben?

Zitat:Präsident Erdogan hat eine Weiche gestellt, in dem er unter anderem der Polizei so viel Macht gegeben hat. Die Grausamkeit des Systems wird aber immer durch einzelne Menschen fortgesetzt. Und da, wo es kein richtiges Gesetz mehr gibt, werden Sadisten immer stärker. Gib Menschen die Möglichkeit zu quälen und zu töten - und sie werden es tun. Inzwischen siehst du in der Türkei selbst in den Augen deines Richters, was er dir antun will. Es ist nicht einer von ihnen mehr übrig, der etwas Respekt für seine Profession hätte. Jeder ist ein kleiner Erdogan.
(...)
Es ist unglaublich, was Sie heute täglich in türkischen Zeitungen über Tierquälerei lesen können. Ich ertrage das kaum. Das ist neu. Die Menschen schneiden Welpen die Füße ab, binden schwangere Esel an Lastwagen und schleifen sie hinter sich her, bis ihnen die Knochen aus dem Leib ragen. Aus Spaß. Und da reden wir noch nicht über die steigende Gewalt gegen Frauen und Kinder und natürlich Andersdenkende.

Regimekritikerin über Folter in der Türkei 


RE: Quo Vadis, Türkei? - Klartexter - 23.11.2019

Themenfremde Beiträge wurden verschoben in diesen Thread


RE: Quo Vadis, Türkei? - Maylin - 24.11.2019

(23.11.2019, 10:25)Ich_bins schrieb:  Uns hat deshalb großen Rückhalt bei den Kurden.

Wie bitte ? Die PKK findet Unterstützung bei den Kurden, weil sie die kurdischen Dörfer beschießen und ihre Kinder rekrutieren ?? Geht's nocht ? 
Sie sollten wahrlich mehr türkische Nachrichten hören oder lesen. Im eigentlichen Kurden-Gebiet, im Südosten von der Türkei, hat die PKK eben keinen Rückhalt mehr. Es finden regelmäßig Demonstrationen gegen die PKK statt - die Kurden haben die Schnauze voll von dem Töten und Morden der PKK. 

(23.11.2019, 10:29)Ich_bins schrieb:  Für den Sultan und seine Jünger sind alle Andersdenkende Verbrecher.

So ein Quatsch ...


RE: Quo Vadis, Türkei? - Maylin - 24.11.2019

(23.11.2019, 11:59)leopold schrieb:  ... Löcher, in denen Misshandlungen und Folter wieder zum täglichen Handwerk gehören.

Auch die Verrohung der zivilen Gesellschaft nimmt Ausmaße an, die wir uns kaum vorstellen können. Wer will in solch einem Land Urlaub machen oder gar freiwillig leben?


Regimekritikerin über Folter in der Türkei 

Bei allem Respekt, aber was hier Frau Erdogan von sich gibt ist Quatsch. Sie ist wohl sehr verbittert, dass sie sich so äußert, wie sie sich derzeit äußert. Ein Spruch von ihr ist auch: "Den Türken wird beigebracht, Kurden zu hassen, sobald sie in die Schule kommen." Auch so eine Unterstellung, die mit der Realität nichts am Hut hat. Man bedenke, Kinder aller Ethnien sitzen miteinander und nebeneinander im Klassenzimmer. Sie werden miteinander gleich unterrichtet. Würde nur eine Lehrkraft sich gegen die Kurden so äußern, wäre der Skandal in der Türkei perfekt und diese Lehrkraft könnte ihre Koffer sofort packen. 
Aber Deutschland braucht wohl solche Asylanten, damit das negative Türkeibild ständig aufrecht erhalten bleibt.