19.03.2017, 20:59
(19.03.2017, 20:17)_solon_ schrieb: Jedes Mitgliedsland sagt doch: "my country" first. Und das wird sich auf unabsehbare Zeit nicht ändern, vermutlich nie.
Eine weitere Tendenz der letzten 20 Jahre ist doch das Selbständigkeitsstreben bzw. die Abspaltungswünsche von einem "Vaterland". Sei es der Zerfall Jugoslawiens, seien es die Basken, die Kurden - alle wollen eine eigene Nation.
Das ist so nicht richtig: Der Nationalismus ist in den alten EU-Staaten nach wie vor nur eine Randerscheinung; Mainstream ist er nur in Staaten wie Polen oder Ungarn, die glauben, nun sei die Zeit gekommen sich an den Fleischtöpfen zu bedienen, aber sonst weiterzumachen wie vor dem EU-Eintritt. Das hat bei den Polen v. a. mit ihrer Geschichte und ihrer Opferhaltung zu tun, in Ungarn wohl eher mit der Person Orban.
Innerhalb der EU gibt es kaum Abspaltungswünsche von Minderheiten mehr. Die jahrzehntelangen Konflikte in Südtirol oder im Baskenland waren zuletzt so gut wie eingeschlafen. Auch die Schotten wollten lieber in GB bleiben. Das sieht nach dem Brexit nun möglicherweise anders aus.