03.03.2017, 19:37
(03.03.2017, 19:27)Martin schrieb: Sie haben etwas Grundlegendes nicht verstanden. Natürlich hat es mit dem Euro, dem europäischen Binnenmarkt und der Freizügigkeit zu tun. Um im Wettbewerb mit EU-Ländern mit niedrigeren Sozialstandards bestehen zu können, mussten erst mal unsere Sozialstandards gesenkt werden. Das war seinerzeit das Geschwätz vom "kranken Mann Europas", als die Agenda 2010 aufgelegt wurde. Alleine das dieser ruinöse Wettbewerb der Steuer-, Sozial- und Lohnstandards durch eine Rückführung der EU in eine reine Freihandelszone gestoppt würde, wäre schon die halbe Miete. Offenbar sieht man das an der Spitze der EU inzwischen auch so, nicht umsonst spricht Juncker von "radikalen Reformen" und "keine Tabus" bei seiner geplanten Umgestaltung der EU. Wird das allerdings wieder ein Schlag ins Wasser, wird die EU endgültig von den LePens und Orbans abgewickelt. Das hat man inzwischen sogar in Brüssel verstanden, bei ihnen braucht der Denk- und Einsichtsprozess üblicherweise etwas länger.
Martin
Über 5 Millionen Arbeitslose (Tendenz steigend seit Jahrzehnten) und jedes Jahr mindestens 30 oder 40 Milliarden Haushaltsdefizit in den 90er und 00er Jahren waren kein Problem?
Sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir als Exportland uns gegenüber dem Ausland abschotten können? Deutschland steht im Wettbewerb mit seinen Unternehmen, mit den Arbeitskosten, mit den Sozialkosten, mit den Steuersätzen und das wird sich nie mehr ändern, auch wenn Leute wie Sie das glauben. Die EU mit ihrem großen Binnenmarkt mit über 500 Millionen Menschen ist die Antwort auf diesen gnadenlosen Wettbewerb mit dem Rest der Welt.