06.08.2019, 18:52
Das ist genau das Problem bei Trump. Er will im Streit mit China vielleicht sogar das Richtige, macht aber das Falsche. Nach Trump wird China stärker dastehen als vorher und die USA steuern auf ein finanzpolitisches Desaster zu, das uns alle mitreißen wird:
USA – China: 0:1
Zitat:Doch während die meisten Beobachter anfangs dennoch die USA in der Vorhand sahen, ist es Zeit für eine Neubewertung. Denn die Kanonenbootpolitik, die gegenüber den Europäern so gut funktioniert – Stichwort Rindfleischimporte –, verfängt gegenüber China nicht. Daher steuert der Konflikt nun in eine ungebremste Eskalation – auf die aber Amerika denkbar schlecht vorbereitet ist.
Auf die jüngsten Ankündigungen, die Strafzölle auf China-Importe auf breiter Front weiter zu erhöhen, hat Peking reagiert, indem man die Unterstützung für den Renminbi-Kurs ein wenig minderte – wodurch Chinas Exporte wieder etwas billiger werden, was den Zollschock in Teilen ausgleicht. Wie aber sollte Trump darauf reagieren, außer die Zölle noch weiter anzuheben, mit immer größeren Gefahren für die Lieferketten amerikanischer Unternehmen?
Auch hat Trump nicht mehr viele Mittel, mit denen er die amerikanische Volkswirtschaft päppeln könnte, um die Chinaschlacht länger durchstehen zu können. Die Steuern gesenkt hat er schon – ohne bei den Ausgaben auch nur näherungsweise einen Ausgleich zu schaffen. Resultat ist ein Bundeshaushalt mit einer Unwucht, wie man sie sonst nur in Bananenrepubliken kennt. Um 34 Prozent dürften die Ausgaben Washingtons im laufenden Etatjahr über den Einnahmen liegen; allein das Defizit ist mehr als doppelt so groß wie das gesamte Budget der deutschen GroKo.
USA – China: 0:1