08.12.2017, 18:50
(08.12.2017, 18:43)Serge schrieb: Ihr großes Problem ist, dass nicht Sie bestimmen, was oder wer links ist oder nicht, sondern dass es da verschiedene Auffassungen gibt. Ihrer Definition fehlt - selbstredend - vollkommen der sozialkämpferische Aspekt, der der wichtigste ist.
Nach Ihrer windelweichen "Definition" und gemäß Ihrer Einschätzung, dass Sie selbst links, liberal, humanistisch und realistisch sind, könnten sich die komplete SPD, die Grünen, große Teile der FDP und der CDU (Mitte und Arbeitnehmerflügel) sowie der Arbeitnehmerflügel der CSU als links bezeichnen.
Dass es selbst in den jetzigen Zeiten der Parteiendurchmischung noch nicht ganz soweit ist, zeigt nicht, dass Sie recht haben. Sondern es zeigt, wieweit politische Differenzierung und politisches Spektrum in Merkelland mittlerweile zugrunde gegangen sind.
Siehe dazu auch The European :
Zitat:Schweigespirale
Diejenigen Sozialdemokraten, die immer noch marktwirtschaftliche Positionen vertreten, haben sich jedenfalls nicht getraut, diese auf dem Parteitag zu artikulieren. Das sagt sehr viel über die Stimmungslage in der SPD – und darüber, wie weit sie nach links gerückt ist. Die Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann hat in ihrer Theorie der Schweigespirale erklärt, warum das so ist: Wer weiß oder annimmt, dass er sich mit seiner Meinung in einer aussichtslosen Minderheitenposition befindet, traut sich nicht mehr, diese öffentlich zu artikulieren. Nicht nur die CDU ist stark nach links gerückt, sondern auch die SPD – das wird manchmal übersehen. Der Parteitag hat es überdeutlich gezeigt. Warum jemand SPD und nicht entweder die Linke oder (für die Gemäßigteren) die sozialdemokratisierte und vergrünte CDU wählen soll, ist nur schwer zu verstehen.
Es ist nun aber nicht so, dass sie nicht, gerade in der Führungebene, noch da wären. Sie haben sich nur nicht getraut, zu sagen, was sie wollen. Das müssen sie auch nicht, so lange sie in ihren Ämtern bestätigt werden.