16.03.2017, 01:25
(15.03.2017, 16:03)Sophie schrieb: Muss man denn, wenn man vergleicht wieviel Güter (Warenwert) Deutschland und Amerika jeweils von der anderen Seite importiert haben nicht auch berücksichtigen, dass Amerika eine viel höhere Einwohnerzahl also auch viel mehr Abnehmer hat?
Ehrlich gemeinte Frage.
Das kann doch eigentlich hinsichtlich der 'Fairness' auf die Trump abstellt nur bei einer Pro-Kopf-Berechnung aussagekräftig sein.
Nein, muss man nicht.
Außenhandelsbilanzen beziehen sich auf Staaten, nicht auf Einwohner.
Und außerdem sagt eine Auhandelsbilanz einerseits eine ganze Menge, andererseits aber alleine auch gar nichts aus. Die Außenhandelbilanz von Liechtenstein z.B. dürfte verheerend sein, oder wann hast du das letzte importierte Produkt aus Liechtenstein gegessen, getrunken, angehabt, sonstwie verwendet oder wenigstens mal in der Hand gehabt?
Noch nie!?
Tja, Dann ist das so wie bei mir. *
Denn das Land exportiert "nichts", jedenfalls nichts im größeren Stil, was man anfassen könnte. Und es ist noch nicht mal Software (die man ja auch nicht anfassen kann), was sie exportieren.
Und trotzdem gibt's Liechtenstein schon ganz lange und immer noch und die haben und hatten keine "Staatsschuldenkrise" man hört auch nichts darüber, dass sich die Liechtensteiner irgendwie b4klagen würden... Die Außenhandelsblanz alleine kann es also schlecht sein.
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* Edit. Halt. Es gab mal ein paar Jahre in den späten 80ern oder sehr frühen 90ern, da war das Urheberrecht in Liechtenstein lascher als drumherum. Liechtenstein war damals irgendeinem internationalen Urheberrechtsabkommen noch nicht beigetreten. Es könnte deshalb sein, dass hier irgendwo noch ein Liechtensteiner Bootleg aus der Zeit rumliegt, ich wüsste jetzt aber nicht konkret, welches das sein könnte. Aber es gab da mal für drei oder vier Jahre so eine Zeit, da konnte man Aufnahmen ganz normal im Plattenladen kaufen, von denen weder die Künstler noch deren Plattenfirmen profitierten. Auf der CD wurde dann gerne ein Liechtensteiner Label genannt. Luxemburg und Italien waren zu der Zeit auch interessant als Herkunftsländer von solchen Bootlegs.
Es ging um eine Rechtslücke. Was nicht offiziell veröffentlicht war, aber von irgendjemandem illegal aufgenommen wurde, durfte "grau'" veröffentlicht werden, Es musste allerdings älter als 20 Jahre sein. Deshalb gab es damals (1988 fing das an) eine Schwemme solcher CDs im regulären Handel. Die Tonqualität war zum Teil wirklich grottenschlecht und die Liner Notes oft irreführend, Andererseits waren auch wirklich sorgfältig gemachte Alben mit hoher Audioqualität dabei. Es war der Wilde Westen und man wusste nie. was man kriegt. wenn man so etwas aus dem Katalog bestellt hat. Das konnte totaler Schrott sein oder auch eine Offenbarung.
Die Labels konnten in diesen drei oder vier Jahren dem, der so etwas veröffentlichte, juristisch nicht beikommen, wenn das Land, von dem aus er die CD herausgab, dem Abkommen nicht beigetreten war. Wo das Ding hergestellt war, spielte keine Rolle. Z.B. gab es m.W. in Liechtenstein nie ein Presswerk für CDs, aber es gab jede Menge Boots, die angeblich aus Liechtenstein kamen. Wenn man dem Code des Presswerks (innen, beim Loch der CD) nachgegangen ist, kamen sie meistens aus Presswerken in Holland oder Italien. (Ich hatte damals übrigens zurällig einen Halbtagsjob im Schallplattenladen, ich war jung und brauchte das Geld. Dabei ist mir dieses Wissen zugelaufen.)