07.02.2017, 17:54
Die Trump-Fans hier haben es offensichtlich geschafft, dass nicht mehr über die Fakten diskutiert, sondern nur noch rumgeplappert wird. Deswegen zurück zu Trumps Taten: Seine Pläne zur Deregulierung des Bankensektors stellen derzeit mit Abstand die größte Gefahr dar. Erdacht hat sich das Vorhaben Gary Cohn, zuvor Vizechef der US-Investmentbank Goldman Sachs:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/do...-1.3365908
Zitat:In seltener Einigkeit zähmten sie die Banken, in den USA vor allem mit dem Dodd Frank Act. Es ist dieser historische Pakt, den Trump jetzt aufkündigt. Er macht damit eine neue Finanzkrise wahrscheinlicher, eine Wiederholung des Dramas von 2008, das der Erde immer noch wirtschaftlich schadet.
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Welchen Schaden kann Trump anrichten? Für ein Schleifen von Dodd Frank braucht der Präsident Mehrheiten im Kongress, die ihm derzeit nicht sicher sind. Das ist die gute Nachricht. Doch womöglich bekommt er die Mehrheiten schneller, als die Optimisten glauben. Und indem er genehme Personen auf entscheidende Posten der Finanzaufsicht setzt, kann er die Geldbranche ohnehin wieder entfesseln. Den Chef der Verbraucherschutzbehörde will er so rasch wie möglich feuern. Ein hochrangiger Republikaner warnte Notenbankchefin Janet Yellen bereits, sie solle aufhören, über die Verschärfung internationaler Finanzregeln zu verhandeln - bis Trump die Schaltstellen mit Leuten besetzt habe, die in erster Linie die Interessen Amerikas verträten.
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Mal ganz abgesehen davon, was dem Rest der Welt droht: Was Trump plant, könnte für Millionen Amerikaner zur Katastrophe werden. Mit einem Federstrich kündigt er das Prinzip, wonach Finanzberater im besten Interesse ihres Kunden zu handeln haben. Das dürfte viele Bürger, deren Rente anders als in Deutschland stark von der Geldanlage abhängt, zum leichteren Opfer profitgieriger Banker werden lassen. "Die Finanzindustrie hasst Regeln, vor allem wenn sie Familien gegen schlechte Geldanlagen schützt", schreibt der Ökonom Paul Krugman. Wessen Interessen in der Ära Trump vorgehen, ist klar. Die Familien sind es nicht.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/do...-1.3365908