05.02.2017, 11:05
(05.02.2017, 10:57)Klartexter schrieb: Interpretationssache, Martin. Das Titelbild des Spiegel kann man auch als Satire sehen - wenn man nicht gerade glühender Trump-Fan ist. Und die TAZ ruft keineswegs zum Mord auf, sie stellt lediglich fest, dass in der relativ kurzen Geschichte der USA bereits vier Präsidenten einem Mord zum Opfer fielen. Zuletzt war es JFK, dessen Politik vielen "Patrioten" nicht gefiel, und dem unverhohlen mit seiner Ermordung gedroht wurde, kurz bevor er in Dallas dann erschossen wurde.
Donald Trump hat fast die Hälfte der US-Bürger gegen sich, von daher lässt sich ein Mordkomplott durchaus vorstellen. Der relativ freie Zugang zu Waffen führt ja in den USA zum häufigen Gebrauch dieser Waffen. Menschen gibt es genügend, die dann vielleicht glauben, der Demokratie einen Dienst zu erweisen. Aber das ist den Diensten in den USA hinreichend bekannt, was den Personenschutz aber nicht einfacher macht.
Vom derzeitigen Spiegel Cover distanzieren sich bereits andere Leitmedien, wie z. B. die Welt. Der Satire-Joker zieht hier nicht, da auch der zugehörige Artikel keinesfalls einen satirischen Anspruch erhebt. Wenn man einen Leitartikel mit der Überschrift "Wie man Trump noch loswerden könnte" verfasst und am Ende Mord als effektivste Methode benennt, ist die Intention, wenn man zu sich selbst ehrlich ist, ziemlich klar. Lt. Washington Post (Link habe ich diese Tage bereits geliefert) sind 56% der Bürger für Trump. Also das, was man auch bei uns eine absolute Mehrheit nennt. Wie wäre es denn, eine demokratische Wahl in den USA einfach als solche zu akzeptieren, auch wenn man es in Deutschland natürlich viel besser weiß und besser kann? Dass wir viel besser sind, haben wir im letzten Jahrhundert bereits zweimal bewiesen.
Martin