22.01.2017, 00:11
(21.01.2017, 23:32)Martinle schrieb: Stimmt, Kurz trifft mit seinen Aussagen stets ins Schwarze. Steinmeier hingegen faselte etwas von "Hassprediger" und ließ diese Tage mit selbstgerechtem Grinsen verlauten, dass er Twitter für außenpolitische Konzepte ungeeignet hält. In deutschen Regierungskreisen gilt das Kokettieren mit der Inkompetenz bei der Benutzung neuer Medien offenbar noch immer als politischer Qualifikationsnachweis. So wie die Dinosaurier dachten, dass der Einschlag eines Meteoriten am anderen Ende der Welt für sie ohne Bedeutng sei...
*hüstel*
Nunja. Es ist sowieso eher die Frage, ob Twitter mit seiner absichtlichen Beschränkung der Zeichenzahl Politikern, die gewählt wurden, um weniger oder meist mehr komplexe Zeitfragen zu lösen, als angemessenes Kommunikationsmedium mit dem Volk dienen kann. Denn das ist ja noch eine zusätzliche Komponente, es handelt sich hier nicht um Kommunikation unter "Gleichen", die unbedingt gleiche Codes benutzen, "Fachsprachen". Sondern es sollen komplexe Sachverhalte und möglichst Lösungsmöglichkeiten von der Entscheiderebene auf die Ebene derer, die mit den Entscheidungen leben müssen, transportiert werden.
Dafür ist Twitter das denkbar ungeeignetste Medium.
Und nein, es ist nicht möglich, komplexe Gedankengänge auf 140 Zeichen einzudampfen. Es ist aber relativ leicht, Bullshit mit maximal 140 Zeichen zu verzapfen.
Die Frage ist, ob seriöse Politiker Medien, die die Komplexität der transportierten Inhalte schon durch die Konzeption auf ein Minimum beschränken, zur Kommunikation mit dem "Volk" überhaupt nutzen sollten.
Das meiste, was sie dort schreiben, ist halt peinlich. Darauf will ich raus.