01.10.2020, 13:04
(01.10.2020, 10:16)harvest schrieb: Das ist richtig, aber man sollte bei der Ursachenforschung nicht bei C beginnen, sondern bei B und noch besser bei A.Ursachenforschung?
Nichts kommt von nichts. Nationalisten und Rechtsextreme, die es immer schon gab, und zwar in allen westlichen Ländern, wurden leider nicht ohne Grund so stark. Und das liegt nicht nur an "diversen" Regierenden wie Trump, Johnson und Bolsonaro, sondern auch an anderen Regierenden, die (mit-)verantwortlich für diese Entwicklungen sind.
Eine enttäuschende bis verfehlte und vorwiegend monetär ausgerichtete EU-Politik sowie die Erweiterungsgier der EU, die wenig Rücksicht auf die mentalen Befindlichkeiten der Menschen in den "einverleibten" Ost- und Südoststaaten nimmt, eine teilweise völlig aus dem Ruder gelaufene Flüchtlingspolitik (in zweierlei Hinsicht) in einzelnen Staaten sowie die Machtlosigkeit der EU in dieser Sache, die sich stetig vertiefende soziale, politische Spaltung und ideelle der Gesellschaft usw., um nur einige Brennpunkte zu nennen.
Wenn eine Familie mit zwei oder drei Kindern zerbricht, liegt das meist an der Schwäche oder am Fehlverhalten der Eltern oder eines Elternteils, und nicht am Sohn, der sich ausklinkt und sich Rechts- oder Linksextremen anschließt, oder an der Tochter, die Aufgehobensein in einer Clique findet, die säuft und kifft.
Das waren noch gar nicht die Ursachen die ich beschrieben hatte, sondern rein die Auswirkungen mittlerweile weltweit und die liegen auch in einem Sprachgebrauch der früheren Politik, zumindest bei uns.
Man hatte nämlich ebenfalls zu zündeln begonnen und damit die Rechten erst groß gemacht.
Das beginnt bei Strauß der meinte rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben, sprich wir bieten denen eine Heimat.
Führt über Kohls "das Boot ist voll" und Rüttgers "Kinder statt Inder" bis zu Luke, der sich nicht von deren Stimmen trennen wollte mit bekanntem Ausgang und das sind nur die Highlights deren gibt es jede Menge.
So ziemlich das ganze konservative Lager hat über die Jahre verbal den Boden bereitet und dann erntet man was man sät.
Erst unter Merkel hatte man sich dann mehr in die Mitte bewegt und natürlich die bis dahin eingefangenen enttäuscht, womit das Entstehen einer AFD fast zwangsläufig war.
So sehe ich jedenfalls die Zusammenhänge, denn die nationale Politik ist weniger von internationalen Zuständen abhängig und beeinflusst, genauso wenig wie Bürgermeister gewählt werden weil deren Partei in der Außenpolitik so oder anders handelt.