01.10.2020, 11:42
(01.10.2020, 10:16)harvest schrieb: Das ist richtig, aber man sollte bei der Ursachenforschung nicht bei C beginnen, sondern bei B und noch besser bei A.
Nichts kommt von nichts. Nationalisten und Rechtsextreme, die es immer schon gab, und zwar in allen westlichen Ländern, wurden leider nicht ohne Grund so stark. Und das liegt nicht nur an "diversen" Regierenden wie Trump, Johnson und Bolsonaro, sondern auch an anderen Regierenden, die (mit-)verantwortlich für diese Entwicklungen sind.
Eine enttäuschende bis verfehlte und vorwiegend monetär ausgerichtete EU-Politik sowie die Erweiterungsgier der EU, die wenig Rücksicht auf die mentalen Befindlichkeiten der Menschen in den "einverleibten" Ost- und Südoststaaten nimmt, eine teilweise völlig aus dem Ruder gelaufene Flüchtlingspolitik (in zweierlei Hinsicht) in einzelnen Staaten sowie die Machtlosigkeit der EU in dieser Sache, die sich stetig vertiefende soziale, politische Spaltung und ideelle der Gesellschaft usw., um nur einige Brennpunkte zu nennen.
Wenn eine Familie mit zwei oder drei Kindern zerbricht, liegt das meist an der Schwäche oder am Fehlverhalten der Eltern oder eines Elternteils, und nicht am Sohn, der sich ausklinkt und sich Rechts- oder Linksextremen anschließt, oder an der Tochter, die Aufgehobensein in einer Clique findet, die säuft und kifft.
Korrekt. Ich habe es gefühlt auch schon 1.000 mal geschrieben: Die EU war nie ein Projekt der Bürger, sondern immer schon ein Projekt der Politik, der Konzerne und der Bürokratie, mit dem Ziel, die Lebensverhältnisse aller Bürger nach unten (!) anzupassen. Der ruinöse Wettbewerb der Steuer-, Lohn- und Sozialsysteme wurde nie unterbunden, in kleinstem Umfang wurden punktuell Änderungen beschlossen (Werkverträge bei bestimmten Branchen), aber erst dann, als die Missstände jegliches zivilisatorisches Maß unterschritten.
Die Erziehung geht vor die Hunde, wenn beide Elternteile für einen geringen Wohlstand von früh bis spät in die Arbeit rennen müssen und am Abend dementsprechend erschöpft sind und die Kinder vor der Glotze oder dem Gameboy parken. Ein Elternteil sollte m. M. nach bis zu einem gewissen Alter (10-12 Jahre) zu Hause bleiben und sich um die Erziehung kümmern. Geht natürlich nicht, wenn ein Einkommen vorne und hinten nicht mehr zum Leben reicht. Dafür müssen die, die es sich leisten können, am Markusplatz nicht mehr Lira wechseln. Es lebe die EU.
Martin