20.02.2017, 17:28
(20.02.2017, 16:45)PuK schrieb: Wer hat eigentlich wann "links" so umdefiniert, dass man darunter nun vornehmlich offene Grenzen und die Aufgabe nationaler Souveränität (Währungshoheit) versteht? Früher ging es links um Soziales und um Wirtschaftspolitik.
Genial, nicht? Forderungen nach sozialer Politik sind inzwischen populistisch, im besten Fall natürlich unrealistisch. Alles was nicht in den Mainstream passt, wird mit einer negativen Totschlagvokabel versehen (populistisch, rechts, neurechts etc.), dass am Ende nur noch die alternativlose Wucht der Globalisierungwirtschaft als Option der "Vernunft" bleibt.
(20.02.2017, 16:45)PuK schrieb: (Interessant ist übrigens, wie aktuell der Satz "Die nationalen Absonderungen und Gegensätze der Völker verschwinden mehr und mehr schon mit der Entwicklung der Bourgeoisie, mit der Handelsfreiheit, dem Weltmarkt, der Gleichförmigkeit der industriellen Produktion und der ihr entsprechenden Lebensverhältnisse." immer noch und wieder ist. Wenn man ihn liest, hat man den Eindruck, Marx und Engels hätten nach dem Wort "Globalisierung" gesucht.)
Globalisierung gibt es schon seit der Seidenstraße. Die Genialität besteht darin, diesen Begriff für eine stetige Verschlechterung der Lebensverhältnisse zu instrumentalisieren und gleichzeitig als unabänderliches, gleichsam natürliches Phänomen zu formulieren.
Martin