20.05.2017, 10:33
(20.05.2017, 10:16)bbuchsky schrieb: Wegen Schmidt habe ich 80 die SPD verlassen. Der Atomjockey und sein Kind......
"Das Notwendige" bitte ich zu differenzieren.
Einige Maßnahmen waren sicher richtig. Die Steuerbefreiungen für Unternehmensverkäufe, die Herabsetzung der Spitzensteuersätze, der Behalt des Spitzensteuersatzes für Facharbeiter und die unsäglichen Privatisierungen (Verkauf der Wohnungsgesellschaften) waren mehr als nur grobe Fehler.
Bei Schröders Amtsantritt standen 200 Industrie- und Kapitallobbyisten vor seinem Schreibtisch und haben ihm den Weg zu ihrer Wunschrepublik diktiert.
So ist es.
Leider hat er sich damit etliches versaut, was durchaus vernünftig und richtig war, z.B. auch das Folgende (siehe den Link von @leopold zur Besprechung von Schmidts Buch in der WELT):
Zitat:Als alter Freund Amerikas sieht er die USA auch weiterhin als Führungsmacht des Westens, kritisiert jedoch zugleich die "hegemonial und imperialistisch gesinnten Kräfte in der amerikanischen politischen Klasse“, die auf absolute Überlegenheit über alle anderen Staaten ziele. Den Deutschen empfiehlt er, an Versuchen Washingtons, die NATO zum Instrument einer amerikanischen Weltordnungstruppe zu machen, keinesfalls teilzunehmen.
Überhaupt rät er zu Zurückhaltung bei allen militärischen Interventionen, auch denen aus humanitären Gründen. Das deutsche Engagement in Afghanistan sei zwar moralisch und völkerrechtlich "in Ordnung“ gewesen und habe der Solidarität mit den Bündnispartnern entsprochen – dennoch hat Schmidt "große Zweifel hinsichtlich der Zweckmäßigkeit der deutschen Beteiligung“ (...)
Die Europäische Union befindet sich, so der Realist Schmidt, im Zustand der Stagnation, und eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik bleibt für ihn in weiter Ferne (...)
Für den Fall einer neuen und, wie er meint, erneut voreiligen Erweiterungsrunde – etwa um die Türkei, Georgien, Armenien oder die Ukraine – wittert er die Gefahr, daß die Union „zu einer bloßen Freihandelszone verkommt“.