(02.04.2017, 12:46)Serge schrieb: Lafontaine gibt Schröder die passende Antwort :
Zitat:Seit die SPD auf sein Betreiben das Programm der Arbeitgeberverbände, die Agenda 2010, übernahm, stürzte sie von 40,9 im Jahr 1998 auf 23 im Jahr 2009 und 25,7 Prozent 2013 ab", schreibt Lafontaine in einem Beitrag für die Welt am Sonntag. Schröder habe bis heute nicht begriffen, warum die Linke gegründet werden musste.
Lafontaine hat wohl eine neue Physik erfunden, bis jetzt bedeutete ein Absturz den Fall nach unten. Wenn man aber von 23 auf 25,7 Prozent abfällt, dann kann das nur mit einer neuen Physik möglich sein.
Und die Linke gab es schon lange vor Lafontaine, damals hiess sie noch PDS und zuvor SED. Erst mit neuem Parteinamen wurde sie auch in der alten BRD zu einer gewissen Größe, nicht zuletzt durch Leitfiguren wie Lafontaine oder Ernst.
Aber warum sollte man sich die Hahnenkämpfe ausgemusterter Politiker überhaupt antun? Ich habe gestern Abend lange mit meiner Partnerin über Persönlichkeiten in der Politik gesprochen, aber wohin man schaut, es gibt keine Leute mehr, denen man die Führung des Landes zutrauen kann. In der CDU ist Merkel im wahrsten Wortsinn alternativlos, die SPD hat mit Schulz zumindest jemand, der innenpolitisch noch nicht verbrannt ist. Mit Gabriel hätte die SPD keinen Blumentopf gewinnen können.
In der CSU ist Seehofer das Fähnchen im Wind, und Söder traut man mit Sicherheit auch keine Kanzlerschaft zu. Bei den Grünen wäre einzig Kretschmann für mich ein wählbarer Kandidat, der Mann orientiert sich am machbaren und nicht an irgendwelchen Spinnereien. Bei der Linken ist Sahra Wagenknecht sicher eine schlagfertige und intellektuelle Person, aber ich würde ihr trotzdem bei aller Sympathie keine Stimme geben, was aber eher mit dem Parteiprogramm zu tun hat.
Die FDP war mir zu Zeiten eines Scheel und eines Genscher durchaus sympathisch, aber ein Lindner überzeugt mich persönlich in keiner Weise. Der Rest der Parteienlandschaft ist für die Mülltonne, von daher wird es im Herbst nicht einfach.