15.12.2016, 01:03
(15.12.2016, 00:51)Athineos schrieb: " Ich habe nix gegen den Meier als Nachbarn, nur dass er da wohnt, wo er wohnt, passt mir nicht und nicht, wie er seinen Garten pflegt.... ! "
Das ist zunächst einmal eine durchaus tragfähige Analogie. Und um mal mit der analogen Aussage zu spielen:
Zitat:Wenn er seinen Garten besser pflegen würde, hätte ich nichts gegen ihn. Aber mir passt nicht, dass die Äste aus seinen Garten ständig rüber zu mir wuchern und er sie nicht rechtzeitig abschneidet, bevor sie das tun.
Ich habe ihm das schon mehrmals deutlich zu verstehen gegeben, aber er hört ja nicht auf damit, seine Äste nicht abzuschneiden.
Außerdem ist das verboten. Der darf seine Äste laut BGB gar nicht zu mir rüberwuchern lassen.
Das sollte er einfach nicht tun, die Äste nicht abschneiden und sie wuchern lassen, und die Nachbarschaft wäre perfekt. Einfach nur perfekt.
Das darf und kann man doch sehr gut so empfinden und auch sagen und vertreten, ohne gleich ein Nazi zu sein. Oder nicht?
Aber der schlimmste Fehler an dieser Analogie ist: Der Gaza-Streifen ist keinesfalls der "Garten" der Israelis oder ihrer Nachbarn.
So wie Österreich nicht der Vorgarten von Deutschland ist.
Er ist ganz schlicht und einfach völkerrechtswidrig von Israel besetztes Gebiet. Das israelische Militär dürfte also eigentlich gar nicht dort irgendwelche Aktionen durchführen. Die müssen ganz im Gegenteil schleunigst abziehen von da, und zwar schon längst, wenn es mit rechten Dingen zuginge. Die hätten da gar nie reingedurft!
Ja, ich weiß. Es geht um den "lebenswichtigen" direkten Zugang zum Meer. Wegen dem Handel, weil Israel sonst fast nicht existieren kann, angeblich. Wieso eigentlich? Es gibt Dutzende von Ländern auf der Welt, die keine Meer-Grenze haben, also Binnenländer, und denen geht es teilweise trotzdem sehr gut. Siehe Österreich oder die Schweiz. Der Schweiz geht es sogar besser als uns hier, die wir einen solchen Meerzugang haben. Und der Export von schweizer Schokolade funktioniert ganz hervorragend. Verhungern tun sie da auch nicht, in der Schweiz. Alles ganz ohne Meer drumrum, man höre und staune!
Das alles gibt den Israelis also keinerlei Recht, sich den Meerzugang einfach mit Gewalt zu verschaffen. Das Gebiet gehört ihnen ganz einfach nicht. Sie haben da rein gar nichts verloren.
Müssen sie sich halt mit demjenigen irgendwie einigen, der Zugang zum Meer hat, um ihre Waren herein- und herauszutransportieren, wie es andere Binnenländer ja auch alle können und irgendwie hinkriegen. Kein Meerzugang ist kein Weltuntergang. Aber sich deshalb einfach frech ein Gebiet gewaltsam nehmen, das einem nicht gehört, das geht so leider wirklich nicht. Das kommt äußerst schlecht an als Außenpolitik. Jedenfalls bei mir.
Man macht Verträge mit seinen Nachbarn! Man raubt ihnen nicht das Land!
Dann klappt's auch mit dem Waren verschippern übers Meer. Obwohl der Hafen im Ausland liegt.