Boris Palmer sorgt mit "Judenstern"-Äußerung für Aufregung

[Martin]

Niemand verwendet hier den Begriff linksgrün so oft wie Sie, Martin. Auf der anderen Seite verwenden Sie speziell bei Migranten einen Duktus, der speziell von Parteien wie der AfD verwendet wird. Ich sehe Sie trotzdem nicht als Nazi, aber ich gebe Ihnen durchaus auch kontra bei Ihren Texten. Pauschalierungen wie linksgrün, Mainstreammedien oder Nazi zeigen für mich nur eines: Meinem Gegenüber fehlt es an sachlichen Argumenten. Denn man kann durchaus eine politische Aussage kritisieren, aber die Kritik sollte sich dann auch an denjenigen richten, der die Aussage gemacht hat. Denn jeder Mensch hat seine eigene Sicht auf die Dinge, die kann natürlich in weiten Teilen mit dem Programm einer Partei identisch sein.

Sehen Sie, ich bin zum Beispiel gegen eine Duldung von illegalen Einwanderern, ich mag bei diesen Leuten auch nicht den Begriff Flüchtling. Denn gerade Afrikaner hätten die Möglichkeit, legal ein Visum zur Arbeitsaufnahme zu bekommen und nicht mit illegalen Mitteln nach Europa zu kommen. Aber ich verstehe auch die Politik nicht, welche einerseits das Problem seit Jahren kennt und immer noch nichts geändert hat. Denn über ein Asylgesuch sollte längstenfalls innerhalb vier Wochen entschieden sein, bei einer Ablehnung sollte eine sofortige Ausreise Pflicht sein und eine Klage dagegen nicht möglich sein. Denn dann könnte theoretisch auch jeder abgewiesene Heiratsantrag mit einer Klage bedacht werden, weil man ja zu der Familie gehören will. Würde man das Asylrecht konsequent und zügig anwenden, dann hätten wir einige Probleme nicht mehr. Bin ich nun ein Nazi?

Auf der anderen Seite sollte man angesicht des sich immer deutlich abzeichnenden Mangels an Arbeitskräften die Hürden für interessierte Bewerber aus dem Ausland auch nicht zu hoch machen, denn eventuell fehlende Qualifikationen könnte der Bewerber dann ja hier bekommen. Ich bin auch für ein Tempolimit auf Autobahnen, weil das zum einen eine gewaltige Menge CO2 einsparen würde, zum anderen auch die Sicherheit erhöhen würde. Und ich befürworte ausdrücklich den Ausbau der erneuerbaren Energien, bin ich nun linksgrün?

Sie sind sicher nicht linksgrün, Klartexter, auch wenn Sie vereinzelt grüne Themen vertreten. So wenig wie ich ein "Nazi" bin, weil ich bei manchen Themen der AfD zustimmen muss. 

Einwanderung: Da sind wir uns eigentlich einig, denke ich. Warum führen wir nicht ein Punktesystem ein, wie es zig andere Länder bereits seit Jahrzehnten erfolgreich praktizieren? Weil die extremen Rechten niemanden reinlassen und die extremen Linken jeden reinlassen wollen. Bei diesem Thema zähle ich die Grünen zur extremen Linken, weil sie Vernunftargumenten nicht zugänglich sind und sofort ideologisch-moralisch argumentieren. Also bleibt die Einwanderung bei uns ein Thema über den Missbrauchs des Asylrechts, mit der Folge, dass Einwanderung vor allem aus dem nahen Osten und Afrika erfolgt, was in der großen Mehrheit tatsächlich einer Einwanderung in das Sozialsystem gleich kommt. Aus Sicht der Einwanderung kann man den Ukraine-Krieg ja fast schon als Glücksfall für Deutschland sehen, weil dadurch viele kulturnahe, gebildete und arbeitswillige Flüchtlinge nach Deutschland kamen.

Tempolimit: Kann ich mich auch anfreunden, weil es ohnehin kaum noch möglich ist, schneller zu fahren. Die seit Jahren unverändert hohe Dichte an Baustellen und das erhöhte Verkehrsaufkommen lassen ein schnelles Fahren > 130 km/h auf Autobahnen ohnehin nur noch streckenweise zu.

Erneuerbare Energien: Gibt es nicht, weil die Menge an Energie im Universum konstant ist und konstant bleibt.   Aber richtig, gegen eine Ausbau an PV und Windenenergie spricht nichts, auch wenn das wieder nur Brückentechnologien bis zur Kernfusion sind. Führende Physiker (z. B. Prof. Zohm ) haben das Zeitfenster für produktive Fusionsanlagen inzwischen von 30 auf 10 Jahre gesenkt. Aber der Umstieg auf EE muss mit Plan und Hirn umgesetzt werden und nicht mit Ideologie! Hier wird wieder der zweite Schritt vor dem ersten gemacht: Verbote, obwohl für Speicherung und Versorgung in der Fläche noch kein Lösungsansatz vorhanden ist. Vonovia kann bspw. die Wärmepumpen nicht ans Netz nehmen, weil das Netz die Last nicht stemmen kann . Wenn dann noch der Anteil an E-KFZ nennenswert steigt, können wir bald die Kohlebergwerke im Saarland und im Rohrpott wieder eröffnen. 

Martin