24.03.2023, 12:24
(24.03.2023, 11:42)Klartexter schrieb: Und die Inflation wird also ausgebremst, wenn man mit überzogenen Forderungen antritt? Von irgendwo her muss ja das Geld für solche Lohnerhöhungen kommen, ergo steigen dann eben auch die Preise entsprechend. Die IG Metall hat es in diesem Jahr vorgemacht, wie man ohne große Streiks zu einer vernünftigen Lohnerhöhung kommen kann. Aber Verdi und EVG setzen lieber auf Krawall als auf Verhandlungen. Es ist doch an sich klar, dass beide Tarifpartner zu Beginn von Verhandlungen mit Maximalforderungen und Minimalangeboten beginnen, aber vernünftige Tarifpartner orientieren sich dann am Machbaren, nicht an Träumereien. Für mich erfüllen die Aussagen der beiden Gewerkschaftsbosse durchaus schon den Tatbestand der Nötigung, mit Tarifverhandlungen hat das nichts mehr zu tun.
Na ja, Klartexter, seit Schröders Kahlschlag des Sozialstaates und Merkels Aussitzen sind die Reallöhne in Deutschland gesunken. Und jetzt haben wir eine durch fehlerhafte Politik verschuldete, saftige Inflation und wieder sollen es die bezahlen, die den ganzen Laden für kleines Geld eh schon seit Jahrzehnten am Leben erhalten? Warum sollten die Gewerkschaften weitere Reallohnverluste hinnehmen? Wenn die Inflation 6% beträgt, dann sollte die Lohnerhöhung auch mindestens 6% betragen. Ansonsten bekommen langsam die recht, die behaupten, dass sich Arbeit nicht mehr lohnt.
Martin