02.12.2016, 12:18
(02.12.2016, 12:06)Serge schrieb: Wer jedoch weiterhin mantramäßig "Wir schaffen das" wiederholt, wer die Lage weniger schlimm darstellt als sie ist oder gar nichts dazu erklärt, wer Ängste als übertrieben darstellt und die Bürger mit mantrakonformen Äußerungen einlullt, die von einem immer noch großen Teil der Bevölkerung gerne gehört werden, selbst wenn sie nicht haltbar, humanitär fragwürdig und auch nicht vorteilhaft sind, wie würdest du dann den bezeichnen?
Ja, du scheinst etwas anderes unter Populismus zu verstehen.
Ich hasse diesen Begriff mittlerweile, weil er von den etablierten Parteien und ihren Anhängern natürlich weit von sich gewiesen, für die linken und rechten Parteien reserviert wird. Außer für Merkelkritiker Seehofer ließe man ihn noch gelten. Warum aber dann nicht für Merkel?
Also wir waren doch ursprünglich mal durchaus auf derselben Linie, meinte ich. Nämlich dass Populismus nur bedingt etwas mit dem Willen des Volkes zu tun hat, sondern, dass er sich labiler Stimmungen (beispielsweise nach der Aufhebung des Folterverbots in einem Entführungsfall), dumpfer Parolen (alle Moslems sind Verbrecher), vorgeschobenen oder hysterischen Ängsten (die Flüchtlinge kosten mich meine Rente) , bemächtigt, diese aufgreift und statt (eben wie Merkel abzuwiegeln) diese verstärkt, UM selbst einen politischen Nutzen daraus zu ziehen. Es geht dabei auch nie um sachliche Auseinandersetzung mit Themen.
Das ist für mich populistisch.
Natürlich wird auch eine Haltung als populistisch gebrandmarkt, die das vllt nicht ist, sondern berechtigte Kritik. Genau wie bei der Nazi-Keule. Stimmt, hast du ja auch erwähnt. Die Abgrenzung ist aber regelmäßig sehr schwierig.
Ja, Horsti ist ein Populist par excellence. Immer schon gewesen. Es geht nicht drum, ob jemand Recht hat, mit dem was er sagt, es geht um den Hintergrund. Aber vllt. kann ich es nicht verständlich machen. Es war der letzte Versuch. :)