01.12.2016, 22:02
(01.12.2016, 20:23)Sophie schrieb: Ist 'Wir schaffen das ' populistisch? Doch eher nicht, weil es dem Volk eben genau nicht nach dem Mund redet sondern es zu besänftigen trachtet. Ich kann das mit der zweiten Definition auf keinen Fall in Verbindung bringen und mit der ersten auch nur insoweit als sie abwiegelnd ist. Sie ist nicht unbedingt ehrlich, vor allem weil darauf nichts folgte, keine Erklärung und - noch schlimmer - keine entsprechende Politik, populistisch ist aber von vornherein so zu tun als sei die Ankunft der Flüchtenden der hiesige Weltuntergang, so zu tun als würde Deutschland übermorgen muslimisch geprägt sein, überfremdet vom Islam unterjocht.
"Wir schaffen das" spielt auf die Ängste der Menschen vor dem massenweisen Ansturm der Flüchtlinge an und suggeriert, mit mir (also Merkel) werdet ihr das schon schaffen. Nicht mehr. Eine vermeintlich einfache und klare Lösung für ein großes politisches Problem (siehe Teil 2 der Def.)
Der 1. Teil wurde durch zudem durch die Reaktion der Menschen auf negative Weise bestätigt. Zuerst wiegelt Merkel ab und verharmlost (wir müssen bloß alle am selben Strang ziehen), es klappt auch eine Zeitlang, doch dann wird sich die Bevölkerung der anfangs verschleierten gewaltigen Probleme bewusst und Merkel schwenkt auf die Linie der Kritiker und der Besorgten ein. Behauptet aber, sie habe ihre Politik gegenüber den Flüchtlingen nicht geändert.
Wenn das kein Populismus ist! Wäre sie beharrlich bei ihrer Politik der offenen Grenzen geblieben, hätte es ihr wahrscheinlich ihr Amt gekostet, aber den Vorwurf des Populismus entkräften können.
Merkel ist ja generell dafür bekannt, dass sie ein sehr gutes Gespür für die Stimmung im Lande hat und sich danach richtet. Ohne Eile, aber konsequent. Sie hat es mehrfach bewiesen. Manche nennen es auch Opportunismus, manche Populismus.
Eine konsequente Linie gibt es nicht bei ihr. Alles verwässert.