01.12.2016, 16:33
(01.12.2016, 15:07)Kreti u. Plethi schrieb: Hätten Sie genau gelesen wäre Ihnen aufgefallen dass ich weder jeder noch pauschal unterstellt gechrieben habe sondern "es klingt mir nach" ergo zwar deutlich aber nicht umfassend.
Sorry, das ist doch Kokolores. Gleich im ersten Satz von den "Enttäuschten" schreiben, dann rhetorisch ein wenig entschärfen, die vergiftete Botschaft ist schließlich transportiert.
(01.12.2016, 15:07)Kreti u. Plethi schrieb: Wirkliche politische Veränderungen brauchen immer ihre Zeit was man sehr deutlich an den Grünen gesehen hat deren Ansätze sich heute sogar die CSU zu eigen macht und nicht müde wird sich mittlerweile selbst als Erfinder des Umweltschutzes zu präsentieren. Nur wie lange hat es gedauert?
Wenn ich an die Agenda 2010 denke und die Wandlung der SPD, dann ging das eigentlich ziemlich flott. Auch die Entscheidung für die Abschaltung der Atomkraft fiel quasi binnen Tagesfrist. Es reicht, wenn den Protagonisten gewahr wird, dass sie der Wähler von den Fleischtöpfen zu ziehen droht. Die einzige Sprache offenbar, die verstanden wird. Sie schreiben von politischen Veränderungen, beschreiben aber in Wirklichkeit den Werdegang einer Partei. Das sind zwei Paar Stiefel.
(01.12.2016, 15:07)Kreti u. Plethi schrieb: Wenn man sich die politische Landschaft der BRD die letzten Jahrzehnte betrachtet, die Wiedervereinigung mal außen vor, war es fast zwangsläufig dass den Konservativen ebenso eine Spaltung bevorsteht wie schon der SPD.
Nur sind die damals nicht auf reine populistische Züge aufgesprungen sondern über ihre neuen Ansätze bekannt geworden.
Die Gefahr einer Zerfaserung durch Fundis und Realos bestand aber auch bei denen, sowie Versuche an den extremen Rändern von ganz links bis, ja auch rechts, mehr Einfluss zu bekommen. En Dazustoßen von PDS/Linke war ein Sonderfall der die Spaltung der eher Linken weiter zementierte.
Sehe ich nicht so. Die Merkel-CDU hat mit der Kohl-CDU eigentlich nur noch den Namen gemein. Darin liegt einer der Gründe der Spaltung, nicht einfach "der Lauf der Zeit". Der Populismus ist ein Resultat dieser Entwicklung, nicht die Ursache. Die Spaltungen allenthalben haben bei genauer Betrachtung auch weniger mit Links oder Rechts zu tun, sondern begannen mit einer sich ausbreitenden Unzufriedenheit mit der Politik der EU und des Euro, der "Globalisierung" und sich schleichend verschlechternden Lebensumständen. Der Kampfbegriff "Rechts" wurde mit der wachsenden Unzufriedenheit über EU und Euro zunehmend missbräuchlich verwendet, um EU-skeptische Bürger politisch zu diskreditieren, die sich plötzlich auf einer Ebene mit irgendwelchen Glatzen in Ostdeutschland wiederfanden. Gemäß dem Sprichwort "Energy flows where attention goes" witterten plötzlich die "echten" Rechten ihre Chance und enterten die AfD. Das Resultat kennen wir.
Martin