14.04.2021, 11:14
Seit gestern bzw. heute beginnt sich der Wind zu drehen, Einsicht und realistische Einschätzungen setzen sich hier und da durch.
Zwei Kommentare
vom TAGESPIEGEL ...
... und t-online.
Zwei Kommentare
vom TAGESPIEGEL ...
Zitat:Der Rheinländer, der Kanzlerkandidat werden möchte, und manche Parteigremien wirken wie auf einem Egotrip: Als hätten sie den Kontakt zum Wahlvolk verloren und kümmerten sich vorrangig um ihre eigene Befindlichkeit.
Politik muss sich, weiß Gott, nicht immer nach Umfragen richten (...)Doch Laschet und das CDU-Präsidium üben sich im umgekehrten Extrem. Sie ignorieren eine öffentliche Stimmung, die seit vielen Monaten eindeutig und stabil ist. Armin Laschet wirbt seit über einem Jahr um Vertrauen – in der CDU, aber auch in der Öffentlichkeit. Die Realität ist: Die Bürgerinnen und Bürger geben ihm dieses Vertrauen nicht (...)
Nun halten viele Laschet zugute: Er sei einer, der Niederlagen wegstecken könne. Welche Ironie! Als gehöre das zu den vorrangigen Qualitäten, die man in einem Spitzenkandidaten sucht. Der soll verkörpern, dass er den Sieg holen kann.
Es ist höchste Zeit, dass Laschet seinen Egotrip beendet
... und t-online.
Zitat:Die Mehrheit auf seiner Seite zu haben ist nicht alles, aber ohne sie ist alles schwer. Die Mehrheit der befragten Bundesbürger hält Markus Söder für einen geeigneten Kanzleraspiranten, aber Präsidium und Vorstand der CDU beharren darauf, ihrem eigenen Mann Armin Laschet die Kandidatur zu servieren, obwohl dieser in sämtlichen Umfragen weit abgeschlagen zurückliegt, sogar hinter den Bewerbern von SPD und Grünen: Man kann die Volten der Kandidatenfindung in der Union mit parteitaktischen Beweggründen erklären – die CDU ist Koch, die CSU nur Kellner, man will dem neuen Parteichef einen Autoritätsverlust wie seiner Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer ersparen und so weiter (...)
Alles irgendwie verständlich, wenn man im Elfenbeinturm des Konrad-Adenauer-Hauses sitzt und glaubt, am Ende werde die Musik eh im Hinterzimmer gemacht. Blickt man jedoch von außen auf die Turbulenzen in der mächtigsten deutschen Partei, stellt sich ein anderer Eindruck ein. Dann mutet die Wurstigkeit, mit der Wolfgang Schäuble, Ralph Brinkhaus, Volker Bouffier und die anderen schwarzen Fürsten ihren Mann aufs Kandidatenschild hieven wollen, merkwürdig an: Ist ihnen die öffentliche Stimmung wirklich so egal? Ist das noch raffinierte Machttaktik oder schon riskante Arroganz? (...)
"Das, was in der Union gerade passiert, steht für einen Trend. Das Ritual der Parteiführung, Entscheidungen von oben nach unten durchzudrücken, verliert mehr und mehr an Akzeptanz. Man kann das beunruhigend finden. Nur ignorieren sollte man es nicht. Da ändert sich was", schreibt der "Spiegel"-Reporter Veit Medick.
Damit trifft er einen wunden Punkt. Die Führungskader tendieren dazu, Macht als Einbahnstraße zu begreifen, und übersehen, dass sie damit immer mehr Menschen abschrecken. Dieselbe Anmaßung ist auch bei vielen Vorhaben der CDU-geführten Bundesregierung zu beobachten, von der Migrations- über die Klima- bis zur Corona-Politik.
Die Anmaßung der Macht