18.11.2016, 10:33
(18.11.2016, 09:42)PuK schrieb: Das Problem mit den drei Säulen ist doch folgendes:
Die allermeisten Leute haben, aus verschiedenen, individuellen Gründen, nur eine davon. Nur eine der drei Säulen kann ihr Lebensmodell wirklich stützen, nämlich die gesetzliche Rente. Und die muss man aus diesem Grund stärken. Und zwar ganz allgemein, nicht immer mit Mütterrente und anderen ungeeigneten Mitteln nur an Symptomen rumdoktoren.
Warum das so ist? Eine Betriebsrente gibt es in den meisten Betrieben erst gar nicht. Die fällt also ganz einfach flach als allgemeiner Lösungsansatz. Schön für den, der eine hat, aber wessen Arbeitgeber das nicht anbietet, der hat keinen Zugang dazu.
Eine private Rentenversicherung, Riester oder sonst was, können sich Geringverdiener nicht leisten, und was dann mit den Beiträgen passiert, ist auch unklar, wenn eine Krise kommt. Im besten Fall gar nichts, im schlimmsten Fall sind sie einfach hin und weg. (Nein, das Geld ist niemals tatsächlich "weg". Es gehört dann nur jemand anderem.)
Es bleibt nur, die gesetzliche Rente wieder zu dem zu machen, was sie einmal war. Alles andere ist nicht geeignet, um das Problem zu beheben.
Das mit der Betriebsrente verstehe ich sowieso nicht. Was passiert denn mit den Ansprüchen, wenn der Arbeitnehmer den Betrieb wechselt? Was wenn dieser pleite geht - okay- die Frage hat der Bericht ja schon beantwortet, die Ansprüche sind futsch. Was, wenn dem AN gekündigt wird aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen? Auf so etwas ist doch gepfiffen. Betriebsbiographien wie früher gibt es doch immer weniger.
Die Leute sollen selbst vorsorgen. Ja womit denn? Das ist für Geringverdiener so was von zynisch. Und selbst wenn sie es sich dann vom Mund absparen. Die Entwicklungen sind doch nie vorauszusehen. Ich habe auch mal gedacht, ich könnte mir von der Verzinsung meiner LV die Rente ordentlich aufbessern. Mein Vater konnte das seinerzeit mit sagenhaften 8%.
Da kann man nur noch bitterlich Tränen vergießen.
Dass es anders geht, sieht man ja an Österreich.
Man muss wirklich den Eindruck gewinnen, die SPD ist in allererster Linie daran interessiert, der Versicherungwirtschaft zuzuarbeiten.
Die Sache mit den Lebensversicherung als betriebliche AV für die dann Sozialversicherungsbeiträge zu leisten sind, halte ich für einen Skandal. Das kann doch niemals rechtens sein, das verstößt so eklatant gegen den Gleichheitsgrundsatz. Und im Übrigen ist da so offensichtlich betrügerisch, die Leute in diese Falle zu locken, dass eigentlich alle Abgeordneten, die das beschlossen haben eine Strafanzeige wegen Betruges erhalten sollten. Der Staat übervorteilt seine Bürger, um Einnahmen zu kreieren. Es ist unfassbar!