18.11.2020, 08:35
Zitat:Jetzt bloß keinen Euroimperialismus gegenüber Polen und Ungarn
Wieder einmal befindet sich die Europäische Union in einer existenziellen Krise. Eine Nachricht, die den meisten Bürgerinnen der EU anscheinend ziemlich gleichgültig ist. Was ja ein Teil des Problems ist.
Als Millionen Westeuropäer im Februar 2003 gegen die amerikanische Invasion des Irak demonstrierten, meinten Jürgen Habermas und Jacques Derrida, die Proteste würden "als Signal für die Geburt einer europäischen Öffentlichkeit in die Geschichte eingehen". Sie irrten.
"Europa" scheint nämlich für viele Westeuropäerinnen – Deutsche und Franzosen zumal – vor allem dann im Emotionshaushalt positiv besetzt zu werden, wenn es gegen Amerika geht.
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2020...dentschaft
Überraschend ehrlicher Artikel in einem Medium, von dem ich es nicht erwartet hätte. Es war klar, dass Ungarn und Polen nicht klein beigeben, hätte das doch einen innenpolitischen Sturm ausgelöst, insbesondere in Ungarn. Offenbar meint man in der EU, dass sich mit Geld alles lösen lässt: Haushaltslöcher, Überzeugungen und Terror-Tote. So ist es eben nicht. Zumindest nicht überall in der EU.
Martin