16.05.2020, 17:40
(16.05.2020, 14:48)Klartexter schrieb: Ach Martin, dass die EU ein Auslaufmodell sei schreiben Sie seit vielen Jahren, aber der Satz wird deshalb nicht richtiger. Dass Italien gerne die Staatsschulden von anderen Ländern, allen voran Deutschland, zahlen lassen möchte ist seit Jahren bekannt. Dass sich die dortigen Verantwortlichen dann ärgern, wenn ihre Pläne nicht aufgehen ist doch verständlich. Ist ungefähr so wie die fußstampfende Alice Weidel, mehr nicht. Denn Italien wird sich hüten, es sich mit Deutschland zu verscherzen, allein der fehlende Tourismus würde das Land in große Nöte bringen, ganz zu schweigen vin den anderen wirtschaftlichen Beziehungen.
Ach Klartexter, sehen Sie sich doch die Entwicklung an: Einer der Netto-Hauptzahler ist ausgetreten, eine wachsende Mehrheit ist nur noch dabei, weil sie sich an den Fleischtöpfen der EU bedienen dürfen. Dass es sich mit Italien bspsw. so verhält, führen Sie sogar selbst an. Was ist eine Staatenunion wert, die im Kern nur noch existiert, weil ein paar finanzkräftige Staaten viele wirtschaftlich schwache Staaten unterstützen und bestimmte Wirtschaftszweige durch Steueroptimierung und Lohndumping parasitär davon profitieren?
Die Corona-Krise wird dieses Fehlkonstrukt noch deutlicher herausarbeiten. Einige Länder wie bspsw. Italien, Spanien oder Griechenland werden in die nächste fatale Wirtschaftskrise geraten und wie immer in solchen Fällen, wird man innenpolitisch den Feind im Ausland sichten, konkreter bei den "reichen" Deutschen.
Und welche Verbesserung hat die EU für den einzelnen Bürger denn in Deutschland gebracht? Die Nettolöhne sind über Jahre gesunken, die Renten wurden massiv gekürzt, das Gesundheitswesen wurde kaputtgespart, die Sozialsysteme wurden ausgedünnt, die Mieten sind explodiert, Sparguthaben werden nicht mehr verzinst und Immobilienerwerb ist nur noch etwas für Erben.
Sehen Sie es ein Klartexter, die EU ist weder ein Friedens- noch ein Bürgerprojekt, sondern ein turbokapitalistisches Steueroptimierungsmodell für Konzerne, zu Lasten aller Bürger in der EU. Es hat sich vieles verändert, vieles verschlechtert, aber kaum etwas verbessert.
Martin