08.02.2020, 02:51
(07.02.2020, 15:31)Der Seher schrieb: Wenn die Stadt dann als Veranstalter auftritt und Mitspracherecht hat, ok. Wenn es als reiner Zahlmeister sein soll ist es bedenklich.
Man kann natürlich immer auch abwägen, welchen Nutzen die Stadt hat.
Das erste Bürgerfest fand in Augsburg anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt 1985 statt und war sensationell. Es gab damals so gut wie keinen Kommerz, viel zu wenig zu Essen und zu Trinken für die Massen an Besuchern und eine große Menge beeindruckender Handwerkerdarbietungen. Finanziert hat dies die Stadt Augsburg, die Handwerker machten es für lau. Eintritt kostete es gar keinen. Nach der Wiederholung drei Jahre später war klar, dass sie das mit diesem Engagement nicht regelmäßig würden durchziehen können.
Über die Jahre hinweg, boomten dann die Mittelalterveranstaltungen. Und viele rochen da ein Geschäft und machten dies auch.
Interessant und besonders mach(t)n die Veranstaltungen aber vor allem die ehrenamtlich Mitwirkenden (die sich bedauerlicheweise in der Vergangenheit oft nicht grün waren). Wenn sie als Veranstalter auftreten, dann tragen sie über den Zeitaufwand hinaus auch noch ein erhebliches finanzielles Risiko. Nicht die Geschäftsleute mit ihren Buden, bleiben letztlich an einem Defizit hängen, sondern die Vereine. Dass das diesen nicht zuzumuten ist, ist eigentlich verständlich. Wie gesagt, bezuschusst die Stadt ja auch andere Veranstaltungen beispielsweise die Sommernächte und wie oben schon angeführt diese unsägliche Augsburger Radlnacht, wo die Fahrradfahrer Freude daran haben auf Straßen zu fahren, die es nicht gäbe, gäbe es die bösen Autofahrer nicht (Stichwort Schleifenstraße).
Eintritt wird meines Wissens schon verlangt. In Höhe der Preise von Kaltenberg wäre wohl nicht gerechtfertigt, denn dort gibt es ein spektakuläres Ritterturnier dazu.