23.11.2019, 12:44
(23.11.2019, 12:35)Frank N. Furter schrieb: Ja, so wie hier bei uns halt auch. Haben Sie etwa das Standardwerkt "Der Baader-Meinhof-Klomplex " von Stefan Aust nicht gelesen? Dann sollten Sie das möglichst bald und dringend nachholen. Es wird Ihnen die Augen öffnen.
Ich meine, was sollte denn das in Stuttgart-Stammheim sonst gewesen sein außer Folter? Die Gefangeben in Einzelhaft zu halten, den Trakt schallzuisolieren und die Zellen untereinander auch noch mit notfalls Matratzen (!) zur Schallisolierung abzutrennen. Das ist nur noch boshaft. Schlimmer kann es in keiner Diktatur sein, wenn man das im Gefängnis erdulden muss.
Du hast den Aust wirklich gelesen? Dann hast du aber vieles wieder vergessen oder bringst was durcheinander. In Stammheim gab es keine Einzelhaft, keine Schallisolierung - das hatte man zuvor mal bei Ulrike Meinhof gemacht.
Ganz im Gegenteil lebten die in Stammheim sogar fast wie im Schlaraffenland - gemessen an einer üblichen Häftlingsbehandlung.
Die saßen täglich gemeinsam auf dem Gang in ihrem durchaus komfortablen Trakt oben auf dem Gefängnis, debattierten, schmiedeten Pläne, wie man sie befreien könnte und machten sich selbst (vor allem Ulrike) das Leben zur Hölle.
Zitat:Ab 16. Juni 1972 befand sich Meinhof in Einzelhaft und strenger Isolation, bis Februar 1973 zunächst in der leerstehenden psychiatrischen Frauenabteilung der Justizvollzugsanstalt Köln.[76] Ihre Haftauflagen dort waren härter als bei anderen RAF-Gefangenen und werden heute als inhuman eingestuft. Sie war optisch und akustisch vom normalen Anstaltsalltag getrennt. Ihre Zelle war mitsamt den Möbeln vollständig weiß, schalldicht und auch nachts von Neonlicht beleuchtet. Jeder Kontakt zu anderen Häftlingen war ihr verboten, weil sie als politische Agitatorin galt und keine Unruhe stiften sollte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Meinhof