24.06.2019, 09:30
(24.06.2019, 09:04)Klartexter schrieb: Es gibt aber in Augsburg nicht nur Schüler und deren Interessen, @Seher! Auch Kultur und Theater gehören zur Stadt, selbst wenn das manchen Leuten nicht passt.
Natürlich gehört Kultur dazu, und auch Theater.
Aber das Theater hat lange nicht mehr die Breitenwirkung wie vor Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten. Es ist ein sehr schichtspezifischer Minderheitenbetrieb, man muss es so nennen, ob man will oder nicht.
Die Münchner Theater und ihr Publikum Öffentliche Theater 2012
Zitat:Wie der Tabelle 1 zu entnehmen, besuchten im Jahr 2012 insgesamt 1 562 587 Theaterinteressierte die Vorstellungen der öffentlich getragenen Münchner Bühnen. Bezogen auf die Einwohnerzahl, ergaben sich demnach durchschnittlich 1,1 Theaterbesuche je Münchner Bürger/in. Mit dieser Aussage ist der Theaterfreudigkeit der städtischen Bevölkerung allerdings ein zu gutes Bild ausgestellt, denn das Einzugsgebiet der Münchner Bühnen geht weit über die Burgfriedensgrenze hinaus. (...)
Am stärksten drängte das Publikum auch im Berichtsjahr wieder in das Nationaltheater. Mit 465 695 Besuchern, das sind 30 % aller Theatergäste, steht das Opernhaus in der Statistik mit Abstand an der Spitze, siehe Grafik 2, Seite 25.
Das zeigt deutlich, welche Rolle das Theater in unserer modernen Gesellschaft spielt, und es zeigt auch, welche Sparte weitaus am beliebtesten ist: Die Oper.
Natürlich ist Augsburg nicht München, aber das Interesse in der Bevölkerung dürfte etwa im selben unteren einstelligen Bereich liegen. In der Öffentlichkeit befragt, ob Augsburg ein Theater brauche, sagen natürlich etliche, dass dies natürlich nötig sei, aber wahrscheinlich denken sie mehr an das imposante Gebäude, das einfach zu Augsburg gehört, als daran, selbst das Theater zu besuchen.
Durchaus auch vereinzelter Theaterbesucher, bin ich der Meinung, dass dies bei den freiwilligen Kulturausgaben unbedingt berücksichtigt werden müsste.
Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass eine deutlich abgespecktere Form der Renovierung der ehemaligen Arbeiterstadt und, gemessen an der Kaufkraft (was natürlich auch an der Zusammensetzung der Bevölkerung liegt), dem Armenhaus unter den großen bayrischen Städten viel besser zu Gesicht stünde.
Es ist schon eine Hybris, der man da erlegen ist. Zumal der großmäulig ins Ensemble des Theaterviertels eingeplante Fugger-Boulevard für noch längere Zeit aus Eis liegen wird.