18.06.2019, 22:40
(18.06.2019, 20:22)PuK schrieb: Das klingt gar nicht mal so abwegig. Ich glaube nämlich auch, dass er recht ratlos war, als er plötzlich Kanzler war. Und dann musste nur der Richtige oder die Richtigen kommen, um ihm einzusagen.
Auch mit den Print- und sonstigen Medien haben Sie recht. Der SPIEGEL schrieb die Agenda 2010 geradezu herbai, und die Springer-Medien (Bild, BamS und Glotze) taten ihr übriges dazu.
Und dann natürlich noch die Bertelsmann-Stiftung, die ihm praktisch unterschriftsreife Gesetze frei Kanzleramt geliefert hat.
Ja, ich glaube auch, dass Schröder vom Ergebnis der Wahl überrascht war und kein Konzept hatte. Und dieses Vakuum haben dann Institutionen gefüllt, die zwar alles andere als demokratisch gewählt waren, aber die eines in der Schublade hatten.
Sie sollten sich mal etwas mehr mit der Historie von Schröders Kanzlerschaft beschäftigen. In seiner ersten Legislatur als Kanzler wusste er sehr wohl, was er wollte und arbeitete zusammen mit den Grünen einige wichtige Reformvorhaben wie die Steuerreform, das modernisierte Staatsbürgerschaftsrecht und die Energiewende ab. In der zweiten Legislatur war das anders, da wollte er nur noch die Früchte ernten. Das klappte aber nicht und so entstand die Agenda 2010 - mehr ein Befreiungsschlag als ein geplantes Projekt. Die Früchte erntete dann die Union, bis heute.