16.05.2019, 19:01
(16.05.2019, 17:47)Kreti u. Plethi schrieb: Eben weil man sie im Kopf und nicht auf dem Kopf hat ist sie schlecht zu verbieten.
Totzdem versucht man es?
Wie oft ahmen Töchter ihre Mütter nach, völlig ohne Gesinnung, wie will man das dann dem Kind erklären?
Das hat mit Religion oder anderer Gesinnung noch gar nichts zu tun.
Was mit dem Kopftuch anfängt geht dann mit der Gebetskette weiter oder gar mit dem Bart?
Zudem befürchte ich, dass das was man damit erreichen will u. U. genau ins Gegenteil umschlagen kann.
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Der von mir zitierte Islamwissenschaftler muslimischen Glaubens hat auf den Punkt gebracht, warum man schon kleinen Mädchen das Kopftuch aufsetzt.
Genau, sie sollen schon früh daran gewöhnt werden, dass sich nichts ändern wird.
Es ist die Bestärkung und Festschreibung der uneingeschränkten Männerherrschaft, der Unterjochung der Frau, und dieses Problem muss und kann auf verschiedene Art und Weise gelöst werden, über eins davon diskutieren wir gerade.
Ein anderes wäre, dass die vielen sich als feministisch bezeichnenden oder zumindest sich als solche ausgebenden Frauen unter den Sozis, Grünen und Linken endlich mal Farbe bekennen und dieses "Problem" ernsthaft auf ihre Agenda schreiben. Davon hört man sehr wenig und wenn, dann nur verschämt.
Oder wie soll das sonst gelöst werden?
Wie kann man Menschen, die von einem archaischen und letztlich frauenverachtenden Patriarchat geprägt sind, in unsere demokratische säkulare Gesellschaft integrieren? Wie soll denn das gehen?
Sie können in einer streng islamischen Gesellschaft Politik, Religion und Patriarchat nicht voneinander trennen. Das ist eins.
Wenn sie es schaffen würden, die absolute Männerherrschaft in islamischen Gesellschaften zu untergraben oder gar zu brechen, wäre das Ende der religiös-politischen Herrschaft des Islam eingeläutet.
Und das Beispiel mit den Bärten ist eher dubios.
Solche Modeerscheinungen gab es schon immer, gerade beim Bart gab es im späten 19.Jh. eine regelrechte Bartwelle
Übrigens auch in den 60/70-ern, assistiert von der Pfeife. Sollte Gelehrsamkeit und Souveränität vortäuschen.
Entscheidend ist immer, sich vom vorherrschenden Trend abzusetzen. Und das war nun mal die Welle des struppigen (später dann gestylten) Vollbarts und des rustikalen Tattoos, die einerseits die Enthaarungsmanie, die Männer und Frauen ganzkörperlich erfasst hatte, sowie andererseits den Narzissmus des ersten Milleniumsjahrzehnts karikierten und ins Gegenteil verkehrten.
Zuerst im Sinne einer Bewegung zurück zum Natürlichen und Einfachen. Kurze Zeit später wurde sie von den Großstadthipstern aufgesogen und stadtgesellschaftskompatibel, so wie es halt immer ist (so wie der rebellische Grunge ganz schnell in der Mode ankam: Baggies, zerschlissen und Holzfällerhemden).
Mit gegenseitiger Beeinflussung von unserer und muslimisch geprägter Lebensweise hat das wohl nur ganz ganz am Rande etwas zu tun.