04.05.2019, 15:30
(04.05.2019, 14:02)leopold schrieb: Kühnerts Weg führt in die Irre, da der Staat selten der bessere Unternehmer ist. Das Problem der wachsenden Ungleichheit und der Akkumulation von Vermögen bei immer weniger Bürgern muss über eine drastische Anhebung der Erbschaftssteuer und/oder eine Vermögenssteuer gelöst werden. Kühnerts Verdienst ist, dass das Thema wenigstens einmal diskutiert wird.
Solche Vorstellungen gibt es auch:
Zitat:Eine hundertprozentige Erbschaftsteuer wäre ein radikaler Schritt der Umverteilung.
Bestehendes Kapital könnte in Fonds eingezahlt werden (Sueddeutsche ), Ländereien und Immobilien würden der Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Ganz neu ist das nicht: Auch heute wird schon munter enteignet. Mit einem Unterschied: Es geschieht meist nicht im Sinne der Armen, sondern im Sinne der Unternehmen. Etwa, wenn Autobahnen gebaut oder Kohle ausgebuddelt werden soll. Immerhin bekommen die Enteigneten Ausgleichzahlungen. (Twitter )
Vereinfacht ausgedrückt wäre es bei einer 100-Prozent-Erbschaftssteuer ein bisschen wie bei "Monopoly" oder "Hotel": Wer aus dem Spiel ausscheidet, muss alle Besitztümer zurück auf den Markt geben. Je nach politischer Einstellung mag man das dystopisch oder utopisch finden.
Die Steuer würde aber dafür sorgen, dass wirklich jeder dafür arbeiten müsste, um mit einer Yacht durch die Karibik zu düsen. Alle Kinder hätten die gleiche Chance.
100 % Erbschaftssteuer
Übrigens redet Kühnert nicht von Enteignung, sondern eher in Richtung Genossenschaften etc.