27.03.2019, 09:50
(27.03.2019, 09:15)Sophie schrieb: Es ist absolut der FALSCHE Schritt. Dass Kulturschaffende u.U. nicht gut von ihrer Tätigkeit leben können, war schon immer so. Die Prozentzahl halte ich für stark übertrieben. Und wenn es so ist, dann besteht eben hauptsächlich keine Nachfrage an ihren Leistungen und nicht andersherum, verhungern sie, weil alle ihre Produkte kostenlos konsumieren.
Es gibt in Augsburg x Bands, die mehr oder weniger professionell Musik machen. Wenn nun in einer Szenezeitschrift deren Werken besprochen wird und ich als Leser mein Interesse geweckt finde und ich schaue in Youtube nach, ob ich was von ihnen finde (beispielsweise weil ein Fan eine erworbene Musikdatei das Urheberrecht verletztend hochgeladen hat) dann ist das eine Möglichkeit für diese, einen zusätzlichen Kunden zu gewinnen. Weil wenn mir gefällt was ich höre oder sehe, kaufe ich mir das Album oder gehe mal auf ein Konzert von ihnen. Natürlich kaufe ich nicht, wenn mir nicht zusagt, was ich hören muss. Aber OHNE mir das anhören zu können, werde ich auf gar keinen Fall zum Kunden. Und ich finde auf keinen Fall, dass ich irgendetwas Rechtswidriges getan habe damit, dass ich mir das zur Probe einmal angehört habe. Und ich zahle auch nicht für dieses Probehören, denn für etwas, mit dem man u.U. die Geschmacksnerven anderer verletzt, kann man kein Geld verlangen - auch als Urheber nicht. Da sollte man dann eher an Körperverletzung und Schmerzensgeld denken. um mal provokant zu überspitzen.
Bezüglich Journalismus und Zeitungstexten habe ich den Königsweg bereits aufgezeigt. Es ist vergleichbar mit den Streamingdiensten. Wenn die Protagonisten zu unwillig und unorganisiert sind, das zu regeln und auf den Weg zu bringen, sind sie selbst schuld. Es geht nicht um überhaupt nichts zahlen und natürlich sollen sich nicht Megaunternehmen an anderen bereichern. Also ne Abgabe pro Klick und Aufruf, wäre ja schon mal ein Ansatz, oder?
Ich denke, Sie reden sich das schön. Die Leute gehen doch heute nicht einmal mehr aus dem Haus, wenn sie jemand kennenlernen wollen. Für immer mehr Menschen findet das Leben im Internet statt, ein gefundenes Video jagt das nächste. Warum sollte man Geld dafür ausgeben oder Zeit aufwänden, um ein Konzert zu besuchen? Die nächste Sensation wird doch frei Haus und kostenlos geboten und das Beste ist, man kann seine neuesten " Errungenschaften" gleich weiter verbreiten.
Ich habe seit 5 Jahren bei mir zu Hause Sonos installiert und höre nun viel digitales Spartenradio ohne jede Werbeunterbrechung. Dazu zahl ich noch ein paar Euro im Monat für Spotify. Ich bin ziemlich sicher, dass ich niemals mehr Geld für eine DVD ausgeben werde.
Ihre Ideen zu den Online-Zeitungen teile ich.