03.03.2019, 23:24
(03.03.2019, 19:18)EvaLuna schrieb: Ja, das ist ungut, wenn man für Überstunden und Gehaltserhöhungen so viel abgeben muss. Aber das betrifft eben nur einen Bruchteil des Jahreseinkommens. Und im Schnitt bleibt es weit unter den 42 %.
Diese Steuersätze sind Nominalsteuersätze, die dann greifen würden, wenn es keine Abschreibungssachverhalte gäbe. Tatsächlich gibt es kaum jemand, der diese Steuersätze in voller Höhe bezahlt, weil es immer etwas abzuschreiben gibt. Das gilt für den Facharbeiter und den selbständigen Handwerker ebenso wie für den Vorstand des international agierenden Konzerns.
Es stimmt, dass mit der Höhe des Einkommens i.d.R. auch die steuerlichen Gestaltungsräume zunehmen. Dieses Problem lässt sich allerdings nicht auf nationaler Ebene lösen. Solange mit dem Segen der EU innereuropäische Steueroasen wie bspsw. die Niederlande Unternehmen anlocken und Gewinnfortschreibungen dort landen, wird sich an den Zuständen kaum etwas ändern.
Ein weiterer Problempunkt ist die unterschiedliche Besteuerung von untschiedlichen Einkommensarten. Kapitaleinkünfte und Mieteinnahmen werden niedriger versteuert als Einkommen durch Arbeit. Das ist fatal, weil die Einkommensart Arbeit meist für diejenigen die wichtigste Einkommensart ist, die sonst über kein nennenswertes Kapital verfügen. Der Faktor Arbeit müsste also billiger werden. Dadurch stehen wir wieder am Ausgangspunkt der Problematik.
Martin