03.03.2019, 14:25
(03.03.2019, 14:04)EvaLuna schrieb: Ja, er Abschluss ist nicht schlecht. Leider profitieren immer weniger Arbeitnehmer von Tarifabschlüssen, da ja nur noch die Hälfte aller Betriebe tarifgebunden ist.
Wie kommen Sie denn darauf, dass bald jeder 2. den Spitzensteuersatz von 42 % zahlen muss? Der Anteil liegt bei 3 - 4 Millionen Beschäftigten, also max. 10 %.
Spitzensteuersatz
Kein Mensch muss mit 56.000 Euro Jahreseinkommen 42 % Steuer zahlen!
Selbst ein Single in Steuerklasse 1, nur mit dem Freibetrag, der automatisch abgezogen wird (ca. 9000 pro Person!) und 1000 Euro Werbungkosten, zahlt nur ca. 11.000 Euro (inkl. Soli). Das sind gerade mal 20 %.
Ein Ehepaar in Steuerklasse 4/4 hat die doppelte Obergrenze, also ca. 112.000 Euro. Aber auch da greift niemals der Spitzensteuersatz. Die zahlen dann ca. 22.000 zusammen.
Ein Familienvater mit 2 Kindern in St.Kl. 3 zahlt gerade mal 6.500 Euro = 12 %.
Das kann man ganz leicht mit einem x beliebigen Steuerrechner prüfen wie z.B. vom Finanzministerium.
Steuerrechner
Das müssten Sie doch auch wissen. Ich ärgere mich immer, dass so viele falsche Zahlen durch die Medien geistern.
Das ist alles gerechnet ohne jegliche andere Freibeträge und Absetzungsmöglichkeiten wie Fahrt- und Gesundheitskosten, Ausbildungskosten etc.etc.
Am Ende zahlt eine Familie so gut wie keine Steuern, selbst wenn die Frau noch einen Teilzeitjob hat.
Dagegen werden die Singles in den unteren Einkommensgruppen insgesamt zu hoch belastet. Da muss man was tun, nicht oben!
Die SV-Beiträge schlagen mit ca. 20 % zu Buche*, aber bei den oberen Einkommen eben nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze, die viel zu niedrig ist. Das zahlt dann jemand mit 12.000 Euro Monatseinkommen nur die Hälfte.
Das ist ungerecht.
*Auch das wird in den Medien oft durcheinandergewürfelt, einmal redet man von Steuerlast, dann von Abgabenlast, die dann insgesamt schon mal bei 45 - 50 % liegen kann, aber niemals die Steuerlast alleine bei dem angeblich so niedrigen Eintritt in den Spitzensteuersatz. Alles Schmarrn. Damit wird halt Politik gemacht, um die oberen Einkommen nicht zu sehr zu belasten.
Das war natürlich etwas überspitzt, aber die Normalverdiener wachsen von Jahr zu Jahr mehr in den Spitzensteuersatz rein. Bei der Zahl von 10% sind alle dabei, bezogen auf Vollzeitarbeitskräfte sind es bestimmt schon weit über 20%.
Sie haben jetzt den Spitzensteuersatz und den Durchschnittssteuersatz übrigens auch nebeneinander gestellt.