24.01.2019, 11:38
(24.01.2019, 10:02)leopold schrieb: Es handelt sich bei der Unterschriftenaktion der Lungenärzte offensichtlich um eine gesteuerte Kampagne, die drohende Fahrverbote verhindern soll. Wer hinter der Kampagne steht, ist offen: Es wurden wohl 3.800 Ärzte angeschrieben, davon haben sich 113, also knapp 3% (!) beteiligt. Welche Kompetezen die Unterzeichner haben ist unbekannt, ebenso wenig ihre Motivlage. Ihre Kritik an den Studien ist nur pauschal und deswegen nicht nachvollziehbar. Erstaunlich ist aber, welche User hier sofort bereit sind, diese medial breit gestreute Kampagne ungeprüft für bare Münze zu nehmen. Es sind die gleichen, die sich sonst von den Medien hintergangen fühlen.
Zunächst mal habe ich die Passagen Ihres Beitrags gefettet, aus denen hervorgeht, dass Sie nur spekulieren und nichts wissen.
Sodann ist die Kritik an den Studien nicht einfach als "pauschal und deswegen nicht nachvollziehbar" zu bezeichnen. Es werden hier konkrete Erfahrungen und Erkenntnisse aus der alltäglichen Praxis von Lungenärzten und nicht von "ein paar abgehalfterte(n) oder gut bezahlte(n) Wissenschaftler(n), die sich für die Industrielobbyisten in die Bresche werfen" (O-Ton @leopold,#4), vorgelegt. Diese praktischen Erfahrungen und Erkenntnisse stehen in teilweisem bis beträchtlichem Widerspruch zu den Daten bzw. Studien der WHO und der EU und den daraus abgeleiteten Hypothesen bzw. Theorien.
Beides ist in der Wissenschaft üblich, ja normal, das ist ein wissenschaftliches Procedere.
Die Richtlinie ist: Eine Theorie ist so lange gültig, bis sie widerlegt wird. Sie kennt genau zwei Zustände: "noch nicht widerlegt" und "widerlegt" (Karl Popper, Kritischer Empirismus bzw. Rationalismus). Beweisen lässt sich eine Theorie nicht.
Zu den von Ihnen angezweifelten Kompetenzen der Unterzeichner: Es sind Lungenfachärzte - keine Schwindler oder angebliche Ärzte, auch keine fachfremden Ärzte wie Orthopäden oder Nephrologen - die mit Sicherheit etliche Erfahrungen mit den Auswirkungen der Umwelteinflüsse auf die Gesundheit gesammelt haben.
"Medial breit gestreute Kampagnen" gibt es - so kann man aus Ihren Worten entnehmen - also nur bei denen, die die Studien der WHO und die Grenzwerte der EU kritisch hinterfragen.
Und zu guter Letzt könnte die Quelle zu den "angeschriebenen 3.800 Ärzten" nicht schaden.