20.01.2019, 16:18
(20.01.2019, 15:54)EvaLuna schrieb: Sie können doch nicht eine Zunahme von 10 % der Gesamtarbeitsstunden in 14 Jahren (!) einfach in Vollzeitstellen umwandeln!
Da stecken auch alle drin, die zwei oder drei Jobs haben. Allein 7 Mio Minijobber! Das sind schon 3,5 Mrd. Stunden!
Und alle Überstunden (ca. 1 Mrd.).
Und nochmals: Wir haben nur noch 60 % SV-pflichtige Vollzeitstellen! Eine gravierende Abnahme in den letzten 15-20 Jahren.
Und die 40 % Teilzeitbeschäftigten haben nun mal oft mehrere Jobs.
Deshalb ist Ihre Rechnung mit 2,6 Mio Vollzeitstellen zusätzlich vollkommen an den Haaren herbeigezogen.
Dazu bräuchte man detailliertere Untersuchungen wie sich die Stunden auf die Beschäftigten verteilen.
Ich habe auch nicht behauptet, das es sich um 2,6 Mio Vollzeitstellen handelt, sondern um rechnerisch 2,6 Mio Vollzeitstellen. Ich könnte auch sagen rechnerisch 5,2 Mio halbe Stellen oder irgendeine Mischung daraus. Das spielt keine Rolle.
Fakt ist, dass das Arbeitsvolumen stark gestiegen ist und damit der Rückgang der Arbeitslosigkeit und die starke Zunahme der Zahl der Beschäftigten erklärt werden kann. Ihre Aussage, dass der Kuchen nun nur anders verteilt wird, ist damit eindeutig widerlegt!
Und natürlich ist es sinnvoll, das Jahr 2005 zu nehmen, da das nun einmal das Jahr ist , in dem die Reformen zu wirken begannen. Es mag ja sein, dass die Arbeitslosigkeit auch ohne Reformen wieder etwas gesunken wäre, wie Bofinger sagt, aber eben bei weitem nicht in dem Umfang, wie wir es seit 15 Jahren beobachten können.
Der treppenartige Anstieg der AL (sh. die von mir oben verlinkte Grafik) in den Jahrzehnten vor 2005 spricht für sich: Nach jedem Konjunktureinbruch ging es mit den Arbeitslosen deutlich nach oben, dann wieder etwas runter, aber die höhere Treppenstufe blieb und wurde nicht mehr unterschritten. Diese jahrzehntelange und scheinbar unausweichliche Entwicklung wurde durch die Schröderschen Reformen nachhaltig ins Gegenteil verkehrt!