20.01.2019, 14:42
(20.01.2019, 00:22)leopold schrieb: 2,5 Millionen Vollzeitstellen sind Brösel?
Es ging um die Arbeitsstunden! Und die sind im Vergleich zum Jahr 2000 gerade mal um ca. 2 Mrd. gestiegen wie man hier sehen kann:
Arbeitsstunden von 2000 bis 2017
Und wie kommen Sie darauf, dass es 2,5 Mio Vollzeitstellen zusätzlich gibt? Ich hatte doch schon verlinkt wie sehr die Teilzeitstellen zugenommen haben und dass man nicht mit dem Jahr 2005 vergleichen kann, da ja auf einen Schlag fast alle aus der ALHi und Sozialhilfe hinzu kamen, die ja dann zum Großteil im Laufe der nächsten Jahre wieder aus der Statistik verschwunden sind, weil eben nicht mehr vermittelbar.
Wenn man mit dem Jahr 2002 vergleicht, gibt es gerade mal eine Abnahme der Arbeitslosen um ca. 1,3 Mio. Viele davon nun mit Mindestlohn, in Zeitarbeit, wovon man nicht leben kann.
Und dann fehlen bei den heutigen Arbeitslosenzahlen noch alle, die vorübergehend aus der Statistik verschwinden wie bekannt ist. Das sind im Schnitt ca. 1 Million (Unterbeschäftigung), d.h. wir haben ca. 3,5 Mio Arbeitslose, nicht nur 2,5 Mio.
Vor der "Reform" im Jahr 2002 hatten wir ca. 3,8 Mio. Also geht es tatsächlich nur um eine Abnahme von einigen Hundertausend.
Entwicklung Arbeitslosenzahlen
Zitat:Einen Höchststand erreichte die Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2005
mit nahezu 4,9 Mio. Personen.. Einschränkend ist hierzu jedoch anzumerken, dass bei einem Vergleich mit den Vorjahren die (statistischen) Folgewirkungen der Arbeitsmarktreformen („Hartz IV“) zu berücksichtigen sind.
Durch die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zur Grundsicherung für Arbeitsuchende
(SGB II) werden seitdem auch die erwerbsfähigen vormalige Sozialhilfeempfänger und die erwerbsfähigen
(Ehe)partner der vormaligen Arbeitslosenhilfe als arbeitslos erfasst.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Jahren 2006, 2007 und 2008 ist in erster Linie durch eine gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften vor dem Hintergrund der verbesserten konjunkturellen Situation zustande gekommen. Neben dem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung ist ein Teil des Beschäftigungszuwachses jedoch auch auf die Zunahme von atypischen Beschäftigungsverhältnissen zurückzuführen (vgl.Abbildung IV.29).
Da bleibt nicht mehr allzu viel übrig vom "Jobwunder". Leider wird bis heute mit falschen Zahlen operiert bzw. mit Vergleichen, die hinten und vorn nicht realistisch sind um die Agenda 2010 zu rechtfertigen.